Kamasi Washingon gilt als Verfasser des großen amerikanischen Jazz-Romans. Sein Mammut-Debüt „The Epic“ drang tief in die Sphären der Mythen und Legenden ein, auf dem nicht minder monumentalen „Heaven And Earth“ ging es um kosmische Dimensionen. Beide Alben bestanden aus jeweils drei CDs. Sein neues Opus „Fearless Movement“ ist ein lächerliches Doppelalbum und beschreibt seine Ankunft in der Gegenwart. Vielleicht muss er für seine Botschaften nicht mehr ganz so weit ausholen, weil er sich für seinen dritten großen Roman nicht mehr nur der Klangsprache bedient, sondern einer ganzen Schar von Poeten, Sängern und Chören. Die unmittelbare Kraft des Wortes ist ihm so wichtig wie noch nie. „Sprache ist nicht nur der Ausdruck, sondern auch Form und Gefäß unseres Denkens und Fühlens“, so Washington. „Sie hat aber auch Einfluss auf alles, was wir nicht denken oder fühlen können.