Lars Fredrik Frøislie steht als Keyboarder der norwegischen Band Wobbler für einen analogen Retroprog-Sound, der direkt den frühen 70ern entsprungen scheint. Als Wobbler aufgrund der Corona-Pandemie auf Eis gelegt waren, wusste Frøislie nicht so recht wohin mit seiner überbordenden Kreativität und kam zu dem Schluss, dass es an der Zeit sei, ein Soloalbum anzugehen. Diese mittlerweile altbekannte Geschichte des „Lockdown-Albums“ resultierte im Falle des Norwegers in einem faszinierenden, vier Stücke umfassenden Retroprog-Werk: „‚Fire Fortellinger‘ bedeutet ‚vier Geschichten‘“, erklärt Frøislie den Titel des Albums, dessen Texte er komplett in seiner Muttersprache verfasst hat. „Der erste Song ‚Rytter av dommedag‘ (‚Reiter der Apokalypse‘) handelt beispielsweise von einem alten merowingischen König, der [einer Legende nach, Anm.] etwa 30 Autominuten von meinem Wohnort entfernt in einem riesigen Hügel [Raknehaugen, Anm.] begraben liegt.
Gleich mit ihrem Debüt „Born“ katapultierten sich Birth in der vergangenen September-Ausgabe zum „Album des Monats“. Ganz zu Recht übrigens, bietet „Born“ doch einen authentischen Retroprog, der wie eine verlorene Perle aus den frühen 70er Jahren erscheint, auch Spurenelemente von Psychedelic, Space Rock und RIO enthält, natürlich an all die großen Legenden von damals erinnert und doch weit mehr ist als nur ein Aufguss schon Tausende Male gehörter Stilmittel. Aber auch wenn „Born“ das Debüt der Band aus San Diego ist, so sind die vier Musiker alles andere als Greenhorns. Es begann Anfang der 2000er Jahre, als die beiden Multiinstrumentalisten Conor Riley (mehr Fokus auf Keyboards und Gesang) und Brian Ellis (überwiegend Gitarre, aber auch Keyboards) sich mit zwei weiteren Musikern aus San Diego zur Band Silver Sunshine zusammentaten und in den Jahren 2004 und 2005 ein Album und eine EP mit einem Mix aus Pop/Rock/Indie veröffentlichten.
Wie bitte? „+4626-COMFORTZONE“? Mit dem Titel des neuen Beardfish-Albums bekommt man gleich ein kleines Rätsel mitgeliefert. Bei dem Zahlencode handelt es sich um die telefonische Länderkennung Schwedens sowie um die Vorwahl des Küstenstädtchens Gävle, Heimat von Beardfish. So weit, so gut. Doch was hat es mit dieser „Komfortzone“ auf sich?
Seit ihrer Gründung im Jahre 2001 hat die Retroprog-Formation Beardfish sieben Einspielungen vorgelegt. Dabei sausten sie oftmals auf irrwitzige Weise zwischen klassischem Prog, Canterbury-Anklängen und Zappa-Attitüden hin und her. Ihre letzte Arbeit war 2012 „The Void“, ein Werk, das vermehrt mit Metal-Spuren angereicht war. Nun legen die vier Schweden mit „+4626-COMFORTZONE“ ein wohldurchdachtes Konzeptalbum vor, auf dem sie so einiges an Frust loswerden. Sänger/Keyboarder/Gitarrist Rikard Sjöblom erklärt warum.
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