15 Jahre liegen zwischen „A Valid Path“ und „The Secret“. Sein Ausflug in Electronica-Gefilde hatte dem Namensgeber des Alan Parsons Project, mehrfachen Grammy-Gewinner und Toningenieur von Alben wie „Abbey Road“ oder „The Dark Side Of The Moon“ keinen Erfolg beschert. So blieb der Engländer diese lange Zeit über als Albumkünstler stumm. Nun kehrt Parsons in die Symphonic-Rock-Gefilde zurück, für die er bekannt und beliebt ist. Doch wie viel kann „The Secret“ 2019 wirklich reißen?
Sicher, der englische Soundtüftler Alan Parsons hat die Spanne zwischen seinem letzten Studioalbum von 2004 und der aktuellen Einspielung genutzt: für Projekte wie Tourneen oder diverse Konzertmitschnitte, von denen „The Alan Parsons Symphonic Project, Live In Colombia“ besonders ambitioniert war. Darüber produzierte der 70-Jährige zusammen mit Steven Wilson dessen Erfolgsalbum „The Raven That Refused To Sing“ und zeichnete verantwortlich für die Remasters sämtlicher Alan-Parsons-Project-Alben (inklusive Boxreleases zu „Tales Of Mystery And Imagination“ und „Eye In The Sky“). Ein paar verschämte Downloadsingles gab’s auch noch.
eclipsed: Ich habe dich in Interviews jahrelang mit der Frage nach einem neuen Album gelöchert. Jetzt ist es tatsächlich da. Wie kam es dazu?
Alan Parsons: Ich will eben nichts übereilen. (lacht) Du weißt ja auch, dass ich die vergangenen 15 Jahre trotzdem nicht ganz untätig war. Aber um die Wahrheit zu sagen: Ich hatte einfach keinen Plattenvertrag mehr. Bis Frontiers auf mich zukam, für die ich ja davor mit „Eye 2 Eye“ eine Liveplatte gemacht hatte.
eclipsed: War der kommerzielle Misserfolg von „A Valid Path“ mitverantwortlich für die lange Albumpause? Und hat dir andererseits die Arbeit an Steven Wilsons „Raven“ wieder Appetit auf ein eigenes Album gemacht?
Parsons: Ja, beides ist richtig. Ich habe es außerordentlich genossen, mit Steven zu arbeiten. „A Valid Path“ war ein Experiment im Electronica-Stil, das wohl deshalb fehlschlug, weil ich da meine Wurzeln verlassen habe. Das neue Album bietet deshalb wieder viel mehr von dem Stil, für den ich bekannt bin.
eclipsed: Als Gastmusiker sind unter anderen Steve Hackett und der frühere Foreigner-Sänger Lou Gramm dabei.
Parsons: Mit Lou Gramm bin ich über meinen neuen Gitarristen Jeff Kollman in Kontakt gekommen. Ich schickte ihm den Song „Sometimes“, und er sagte, er würde diesen liebend gerne einsingen. Steve Hackett habe ich vor ein paar Jahren auf Tour in Italien kennengelernt. Er ist ein vollendeter Musiker, kann auch Partituren lesen und hat bei „The Sorcerer’s Apprentice“ wundervoll Gitarre gespielt, Spezialeffekte inklusive.