ALAN PARSONS - Volles Rohr mit Chor

Die Musik von nur wenigen Rockacts ist derart prädestiniert für eine sinfonische Umsetzung wie die des Alan Parsons Project. Hier verschmelzen Rockklänge, elektronische Komponenten und Orchestermusik zu einem Artrockjuwel. Andrew Powell, der mit avantgardistischen Komponisten wie Karlheinz Stockhausen und György Ligeti zusammengearbeitet hat, übernahm auf den Alben die Rolle des Arrangeurs und Dirigenten. Seine Arbeit kommt in der Liveumsetzung voll zum Tragen. Alan Parsons (67) berichtet, wie es zu „Live In Colombia“ kam.

eclipsed: Deine Musik hat seit jeher orchestrale Anmutung. Wie kam es jetzt zum Alan Parsons Symphonic Project?

Alan Parsons: Da war diese Gelegenheit, eine Live-Fernsehshow in Kolumbien mit dem Medellin Philharmonic Orchestra zu machen. Zudem gab es die Option, das Ganze im Multitrack-Verfahren visuell ansprechend mit mehreren Kameras aufzunehmen. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen. Sicherlich ist das nach den normalen Live-Veröffentlichungen mit Band auch für mich ein Traum.

eclipsed: Wie lief die Umsetzung mit Orchester?

Parsons: Die ursprünglichen Arrangements von Andrew Powell sind sehr ambitioniert, eine Herausforderung. Wir haben aber nur minimal etwas daran verändert. Wir hatten mit Orchester und Chor eine einzige Probe. Als wir mit der Show beginnen wollten, stoppte uns der Toningenieur, weil die PA hinüber war. Nur fünfundzwanzig Minuten später musste die Show steigen. Ich habe keine Ahnung, wie sie das Problem noch so schnell gelöst haben.

eclipsed: Wie hast du die Songs ausgesucht?

Parsons: Nun, wir haben die Stücke, die die Leute üblicherweise hören wollen, live gut eingebettet. „Silence And I“ konnten wir ohne Orchester bisher nie live spielen. Auch „The Turn Of A Friendly Card“ in kompletter Länge und mit vollem Orchester war eine echte Freude.

Lesen Sie mehr im eclipsed Nr. 181 (Juni 2016).