AMYL AND THE SNIFFERS lieben es laut, wütend, sexy und frontal!

16. September 2021

Amyl And The Sniffers

AMYL AND THE SNIFFERS lieben es laut, wütend, sexy und frontal!

Auf der Bühne hat Amy Taylor etwas von einem Derwisch: Sie trägt vorzugsweise nichts anderes als Hot Pants, Bikini-Tops und einen blonden Vokuhila, schreit sich die Seele aus dem zierlichen Leib, flucht und schimpft wie ein Rohrspatz bzw. weist allzu aufdringliche (männliche) Konzertbesucher mit Schlägen und Tritten in ihre Schranken. Sprich: eine Naturgewalt, die an die Wendy O. Williams von den Plasmatics erinnert, die einst selbst Lemmy betörte. Deshalb ist sie in natura dann nicht wiederzuerkennen: eine eher schüchterne, unglaublich freundliche und bemühte 26-Jährige aus Melbourne, die wirkt, als könne sie kein Wässerchen trüben. 

„Eigentlich bin ich ein sehr lebenslustiger, positiver Mensch. Aber ich liebe auch Hardcore, Punk und Metal. Diese Musik ist wie ein Katalysator oder ein Ventil für mich – sie gibt mir Power und Macht. Und sie hilft mir dabei, eine Seite von mir auszuleben, die sonst zu kurz käme: nämlich meine Wut oder meinen Frust über bestimmte Dinge in Worte zu fassen und sie den Leuten direkt ins Gesicht zu schleudern!“ Schließlich sei ihre Heimat Australien – als ehemalige Strafkolonie – immer noch ein Land, das offenen Sexismus propagiere, in dem mittelalterliche Abtreibungsgesetze herrschten, die Folgen des Klimawandels nach wie vor noch nicht verstanden und in dem die Ureinwohner, die Aborigines, wie Menschen zweiter Klasse behandelt würden ...

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