AVANTASIA - Mondscheinbegegnungen der außergewöhnlichen Art

5. Oktober 2022

Avantasia

AVANTASIA - Mondscheinbegegnungen der außergewöhnlichen Art

Mit „A Paranormal Evening With The Moonflower Society“ geht das All-Star-Projekt AVANTASIA in die nächste Runde. Kopf hinter dem vor über 20 Jahren gestarteten Unternehmen ist Sänger und Bassist Tobias Sammet, der diesmal besonders tief in seine musikalischen Ideen eintauchte, um ein ebenso persönliches wie detailverliebtes Melodic-Power-Metal-Album einzuspielen – ein Werk, das durchaus als typisch bezeichnet werden kann, zugleich aber auch ein Kind seiner Zeit ist.

Das Interview mit Tobias Sammet dauert recht lange, was nicht zuletzt daran liegt, dass er bekanntermaßen Fan des FC Bayern München ist. Also wird zu Beginn und zum Ende des Gesprächs über das am Abend stattfindende Champions-League-Spiel und die Trainerentlassungen des Tages geplaudert. Dazwischen liegen weitreichende Ausführungen zum neuen Album, die fast schon philosophische Dimensionen annehmen.    

eclipsed: Gratulation zum längsten Albumtitel in der Avantasia-Geschichte! „A Paranormal Evening With The Moonflower Society“ – ein ganz schöner Brocken!

Tobias Sammet: Absolut, ja. Die Plattenfirma hat auch erst einmal geschluckt. Aber was soll ich sonst draufschreiben? Die Platte heißt ja nun mal so. Und meine Fans sind nicht so behämmert, dass sie sich das falsche Album kaufen, weil sie sich den Titel nicht gemerkt haben. (lacht) Nein, im Ernst: Ich hatte immer recht kurze und prägnante Titel und wollte das Album zuerst „Moonflower Society“ nennen. Aber irgendwie wurde das dem Umfang des Albums und seiner imaginativen Auslegung nicht gerecht. Ich bin es wie einen Abend im Kuriositätenkabinett angegangen. Dann nannte ich es „An Evening With The Moonflower Society“. Aber das klang wie ein Livealbum. Also wurde der Titel noch länger. Und jetzt ist der Abend „paranormal“ – zumal es um außergewöhnliche Begegnungen mit meinen Musen und Inspirationsquellen geht. Auf jeden Fall habe ich mich in diesen Titel direkt verliebt und wusste: So muss die Platte heißen. Wie die das dann vermarkten, ist nicht mehr mein Bier. (lacht)

eclipsed: Ist das Album ein Kind des Lockdowns?

Sammet: Teilweise. Ich hatte 2019 auch schon vieles geschrieben und Ideen festgehalten. In den Lockdown hinein – das war schon vorher geplant – habe ich mir ein neues Studio bauen lassen. Dann saß ich da, hatte ein neues Studio, aber die Musikindustrie stand still. Ich dachte mir: „Na, ob das so ein gutes Timing war?“ Aber als sich die Geschichte immer weiter hingezogen hat, stellte es sich auch als Segen dar, weil ich dadurch nochmals sehr intensiv in die Arbeit an dem Album eintauchen konnte, neue Songs schrieb, die bestehenden veränderte und an Details feilte, die ich ohne eigenes Studio und ohne Lockdown so nie hätte herausarbeiten können. Ich fand den Spaß an kleinen Details wieder, die ich sonst vielleicht wegdelegiert hätte.

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