BLACK COUNTRY COMMUNION - Vier gewinnt!

20. September 2017

Black Country Communion

Alles zurück auf Anfang! Nur gut einen Kilometer entfernt von dem Kölner Hotel, in dem das Interview zur aktuellen Platte von Black Country Communion stattfindet, explodierte vor fünf Jahren Glenn Hughes. Damals promotete er deren drittes Album „Afterglow“: Dass kein anderer aus der Band sich bequemte, mit der Presse zu sprechen, und es auch keine Tour geben sollte, brachte Hughes in Rage. Die Folge: Joe Bonamassa und sein Manager Roy Weisman zogen die Reißleine und schoben BCC aufs Abstellgleis. Doch nun ist das Quartett zurück, und zwar mit der besten Mannschaftsleistung seit dem Debüt. Und Hughes ist sichtlich zufrieden.

Da hatte sich Glenn Hughes gehörig vergaloppiert: Er hatte sich lautstark darüber beschwert, dass Joe Bonamassa und Co. nicht mit Vollgas das Bandprojekt weltweit über sämtliche Bühnen jagen wollten. Das Missverständnis: Während die Band für Bonamassa, Schlagzeuger Jason Bonham und Keyboarder Derek Sherinian immer ein Nebenprojekt war, hatte der Sänger/Bassist die Hoffnung, dass BCC eine Hauptsache werden würde. Der Grund: Beim Debüt hatte sich alles so sehr nach einem Dreamteam angefühlt, dass Hughes wirklich dachte, er hätte nach Trapeze und Purple seine finale Destination erreicht. Doch die Alben Nummer 2 und 3 waren im Grunde genommen auf seinen Druck hin entstanden. Bis auf Produzent Kevin Shirley (Dream Theater, Mr. Big, Iron Maiden u. a.) und Bonham, sein Freund aus dem heimatlichen Black Country, waren die übrigen Beteiligten nur Staffage, bildeten nicht viel mehr als Hughes’ Backingband. Auf „BCCIV“ ist jetzt zwar nicht alles anders, aber wieder einiges im Lot.

eclipsed: Hast du an eine Rückkehr von Black Country Communion geglaubt?

Glenn Hughes: Das Band zwischen uns war nie wirklich gerissen. Ich habe immer an eine Fortsetzung unserer Band gedacht.

eclipsed: Aber dafür musstest du Kreide fressen und akzeptieren, dass BCC die schönste Nebensache der Welt sind, aber nicht deine beziehungsweise eure Stammband?

Hughes: Ich habe nach dem dritten Album überreagiert. Kurz bevor ich das Album, was ich im Übrigen immer noch sehr gut finde, in Interviews anpreisen sollte und wollte, bekam ich aus dem Bonamassa-Camp die Nachricht: Es gibt keine Tour zu der Platte, Joe konzentriert sich erst einmal auf andere Sachen. Das erwischte mich vollkommen auf dem falschen Fuß, denn ich dachte, wir sind eine klasse Band, lieben alle diese Art von Musik, also muss es mit Volldampf weitergehen in dieser Richtung. Nach meinen nicht immer schönen Kommentaren bezüglich der anderen BCC-Mitglieder, die ich dir und anderen Pressevertretern auf dem Tablett serviert hatte, wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und Anfang 2013 sah es tatsächlich aus, als wären BCC Geschichte. Andererseits spürte ich, dass wir vier diese Band nicht aus Kalkül, sondern aus Liebe zu dieser Musik heraus gegründet hatten, und so habe ich immer daran geglaubt, dass es weitergehen kann und eigentlich muss.

Lest mehr im eclipsed Nr. 194 (10-2017).