1. ARENA - Time Capsule (5:31)
Album: The Theory Of Molecular Inheritance (2022)
Label/Vertrieb: Verglas/Just For Kicks
www.arenaband.co.uk
Dieses Album ist ein Statement für die integrative Kraft des Prog. Allein schon wer geschmackssichere Keyboards und ausdrucksstarken Gesang zu schätzen weiß, wird an diesem Album der Band um Clive Nolan und Neuzugang Damian Wilson nicht vorbeikommen. Nach dem schmissigen Aperitif „Time Capsule“ lässt der Hauptgang kaum Wünsche offen.
2. KING BUFFALO - Avalon (6:17)
Album: Regenerator (2022)
Label/Vertrieb: Stickman/Soulfood
www.kingbuffalo.com
Auch im dritten Pandemie-Album der momentanen Stoner-/Psych-/Progressive-Überflieger KING BUFFALO ist alles drin, was die New Yorker auf ihren letzten Alben ausgemacht hat. Das Gespür für eingängige Gesangsmelodien und zündende Licks und Riffs wird auch im hier präsentierten „Avalon“ deutlich, inklusive Synthie-Solo.
3. BIRTH - Descending Us (edit) (4:59)
Album: Born (2022)
Label/Vertrieb: Bad Omen/Soulfood
birthprog.bandcamp.com
Großer Retroprog der atmosphärischen Sorte, mitunter auch mal düsterer, von Ex-Mitgliedern der Band Astra. Mellotron-, Orgel- und Leadgitarrensignaturen in der Art von Pink Floyd, Barclay James Harvest, Deep Purple und King Crimson. „Descending Us“ ist eine tiefe Verbeugung vor den Vorbildern, aber beileibe kein Plagiat.
4. WIRED WAYS - Peacock On The Highway (4:13)
Album: Wired Ways (2022)
Label/Vertrieb: Waterfall/Broken Silence
www.wiredways.net
Eine große Überraschung, das Debüt dieser, kaum zu glauben, deutschen Band. Als ob sich die Beatles nach ihrem psychedelischen Meisterwerk „Sgt. Pepper“ weiter in Richtung Prog und Canterbury entwickelt hätten. So pfiffig, episch wie originell. „Peacock On The Highway“ fügt sich bestens in diese Zeitreise ein.
5. THE SHADOW LIZZARDS - Ricochet (4:59)
Album: Someone’s Heartache (2022)
Label/Vertrieb: Tonzonen/Soulfood
www.shadowlizzards.de
Das fränkische Rock-Trio macht einen gewaltigen Satz nach vorn. In Sachen Atmosphäre absolut authentisch, reichert es seinen Doors-lastigen 70s-Rock mit stärkeren psychedelisch-floydigen Zutaten an und hat sich fürs Songwriting viel Zeit gelassen. „Ricochet“ schunkelt wieder mit den Doors in der „next whiskey bar“.
6. YOUNG FAST RUNNING MAN - Hail To Today (4:37)
Album: Off To The Moon (2022)
Label/Vertrieb: Slash Zero/Slash Zero
www.youngfastrunningman.com
YOUNG FAST RUNNING MAN aus Landshut spielen auf „Off To The Moon“ handgemachten Folkrock, der wie geschaffen für lange Autobahnfahrten ist. Bisweilen wird die Härteschraube etwas angezogen („Like Stones In The Sea“). „Hail To Today“ offenbart Ohrwurmqualitäten.
7. DUDLEY TAFT - Black And Blues (4:54)
Album: Guitar Kingdom (2022)
Label/Vertrieb: American Blues Artist Group
www.dudleytaft.com
DUDLEY TAFT überzeugt bei „Black And Blues“ mit Stevie-Ray-Vaughan-Einschlag. Den Midtempo-Bluesrock-Song bringt er wie gewohnt erdig herüber – und mit einem vertrackten, aber melodiösen Solo setzt er ihm die Krone auf. Ein Track, der Vorfreude auf Tafts kommendes Album „Guitar Kingdom“ macht.
8. CORKY LAING - Whatcha Doin? (feat. Maria Hänninen & Conny Bloom) (3:36)
Album: Finnish Sessions (2022)
Label/Vertrieb: On Stage/Timezone
www.corkylaingworks.com
Drei Jahre nach den „Toledo Sessions“ lässt Ex-Mountain-Drummer CORKY LAING die „Finnish Sessions“ folgen. Diese entstanden u.a. mit der stimmstarken Sängerin Maria Hänninen (Mount Mary) und dem Gitarristen Conny Bloom (Electric Boys), die auf der knackigen Single „Whatcha Doin?“ zu hören sind.
9. THE BLACK ANGELS - Without A Trace (4:08)
Album: Wilderness Of Mirrors (2022)
Label/Vertrieb: Partisan/PIAS/Rough Trade
www.theblackangels.com
Inspiriert durch den, wie es Sänger und Bassist Alex Maas beschreibt, „allgemeinen Wahnsinn, der auf der Welt passiert“, begeben sich die schwarzen Engel fünf Jahre nach ihrem letzten Album auf eine neue, raue, psychedelische Klangreise. Der ungekünstelte Opener „Without A Trace“ macht deutlich, wo der Trip hingeht.
10. BILLY HOWERDEL - Selfish Hearts (2:51)
Album: What Normal Was (2022)
Label/Vertrieb: Alchemy/Rise/ADA/Warner
www.billyhowerdel.com
Der Opener des ersten Solo-Albums von A PERFECT CIRCLE-Mastermind BILLY HOWERDEL ist repräsentativ für einen Zehn-Song-Parcous, der sich betont mystisch und sphärisch gibt. Der TripHop mit 80s Pop und Gothic Rock kombiniert bzw. mit starken Melodien und euphorischen Gitarrensoli glänzt.