1. CONFUSION FIELD - Nothing Holds The Storm (4:59)
Album: Disconnection Complete (2021)
Label/Vertrieb: Confusion Field/Just For Kicks
www.confusionfield.com
Der finnische Multiinstrumentalist Tomi Kankainen legt mit dem Debüt von CONFUSION FIELD seine erste reinrassige Prog-Platte vor. Am besten lässt sich diese als „Riverside goes 80s“ beschreiben. Atmosphärenstark gelingen moderne Prog-Hymnen mit floydigen Sequenzen und Metal-Anteilen, wie in „Nothing Holds The Storm“.
2. SPIDERGAWD - Narcissus’ Eye (4:59)
Album: VI (LP+CD) (2021)
Label/Vertrieb: Crispin Glover/Soulfood
www.spidergawd.no
Auf ihrem sechsten Album beeindrucken die Norweger SPIDERGAWD mit der Kraft der Twin Guitars und verbeugen sich vor den Helden der Siebziger. Die Rainbow-/Black-Sabbath-Querverweise in „Narcissus’ Eye“ tun ihr Übriges, dass die Platte (die nur als LP mit beigelegter CD erscheint) ein Hort an Energiebündeln ist.
3. DAILY THOMPSON - Nimbus (Radio edit) (4:34)
Album: God Of Spinoza (2021)
Label/Vertrieb: Noisolution/Soulfood
www.linktr.ee/dailythompson
Nach der gewaltigen Weltraumoper in Stonerrock, „Oumuamua“, werden wir vom „God Of Spinoza“ wieder geerdet. Die mit dezenten psychoaktiven Spielereien gespickten Stoner-Elemente sind zwar auch auf dem aktuellen DAILY THOMPSON-Album präsent, aber das schwer rockende Trio huldigt hier auch Bands wie Sonic Youth.
4. CURSE OF LONO - Let Your Love Rain Down On Me (4:22)
Album: People In Cars (2021)
Label/Vertrieb: Submarine Cat/Rough Trade
www.curseoflonoband.com
Quasi als akustisches Gegenstück zum gleichnamigen Bildband von Mike Mandel werden musikalische Skizzen tragischer, traurig-komischer und romantischer Begebenheiten gezeichnet. Vieles wirkt introvertierter, doch der Roadmovie-Charakter früherer CURSE OF LONO-Alben scheint, wie bei diesem Track, noch durch.
5. LESS IS LESSIE - Blue Steel (Less Is More) feat. Michał Wojtas (5:32)
Album: The Escape Plan (2021)
Label/Vertrieb: OSKAR/independentmusicmarket.com
lessislessie.bandcamp.com
LESS IS LESSIE sind die nächsten progressiven Hoffnungsträger aus Polen. Ihr akustischer Stadtrundgang „The Escape Plan“ besticht durch die Kombination von Straßenszenen und stimmungsvollen Songs. „Blue Steel (Less Is More)“ ist die erste Single des Albums, als Gast ist Michał Wojtas (Amarok) zu hören.
6. MONARCH TRAIL - Wither Down (10:49)
Album: Wither Down (2021)
Label/Vertrieb: Monarch Trail/Just For Kicks
www.monarchtrail.com
Perlendes Piano-Spiel läutet diesen Titel von MONARCH TRAIL ein. Kurz darauf kommt das dräuende Schlagzeug dazu, gefolgt vom Mellotron und einer einschmeichelnden Stimme, alles unschlagbar in seiner Unberechenbarkeit. Dies ist Prog in seiner ganzen Stärke. Und der Einstieg in ein Album, das im besten Sinne zeitlos klingt.
7. CLOSURE IN MOSCOW - Kissing Cousins (4:03)
Album: First Temple (2009/2021)
Label/Vertrieb: Birdʼs Robe/Bertus
www.closureinmoscow.com
Eine spannende australische Band gilt es aktuell (wieder) zu entdecken. CLOSURE IN MOSCOW sind so etwas wie die Coheed And Cambria aus Down Under, wie gleich der Opener des 2009er Albums „First Temple“ beweist. Die Heliumstimme von Christopher de Cinque und das wahnwitzige Instrumenten-Spektakel sind Extraklasse.
8. CASPER SKULLS - Ouija (3:44)
Album: Knows No Kindness (2021)
Label/Vertrieb: Next Door/Bertus
casperskulls.bandcamp.com
Eine Gitarre wie fallendes Herbstlaub, über die sich eine Stimme wie warmer Sonnenschein legt, bevor das Tempo anzieht und sich dunkle Wolken über die heitere Stimmung hängen und den ersten Schnee bringen. Ein impressionistischer Post-Folk-Song. Dreieinhalb Minuten, die eine komplette Jahreszeit beschreiben.
9. MADMESS - Albatross (9:50)
Album: Rebirth (2021)
Label/Vertrieb: Hassle/Cargo
madmess.bandcamp.com
Wahrlich ist der „Albatross“ ein ebensolcher – groß, geschmeidig und auch ein wenig störrisch. Der instrumentale Opener des MADMESS-Debütalbums verströmt jedoch nur anfangs die Melancholie des gleichnamigen Fleetwood-Mac-Klassikers. Später entwickelt er sich zu einem überaus farbenfrohen Psychedelic-Rocker.
10. SCHL@G! - America Is Dying And The World Will Pay The Price (8:29)
Album: III – Ambiguity Of Wisdom (2021)
Label/Vertrieb: Amygdaland/Just For Kicks
amygdaland.bandcamp.com
Ein nüchterner Kommentar zur Weltlage, trotzdem voller Leidenschaft in Szene gesetzt. Krautrock-Pioniere wie Faust lassen bei diesem Jam aus Elementen von Jazz, indigener Folklore und Rock grüßen. Neben der inhaltlichen Brisanz ist der Song zugleich eine irrwitzige Zeitreise in die Klangästhetik der Siebziger.