THE CLAYPOOL LENNON DELIRIUM verabreichen wieder eine hohe Dosis Musikgeschichte

THE CLAYPOOL LENNON DELIRIUM verabreichen wieder eine hohe Dosis Musikgeschichte

Sean Lennon und Les Claypool haben einander gesucht und gefunden. Der eine hat einen Stammbaum, der andere eine Geschichte. Wobei dieses Bonmot nicht ganz fair ist: Sean Lennon ist nicht nur der Sohn von Yoko Ono und John Lennon. Mit dem Song „Beautiful Boy (Darling Boy)“ setzten die berühmten Eltern ihrem Filius zwar bereits 1980 auf dem Album „Double Fantasy“ ein Denkmal, als Sean gerade fünf Jahre alt war. Bereits 1998 veröffentlichte er aber sein erstes eigenes Album „Into The Sun“, einen schüchternen Mix aus Neofolk-, Bossa-, Grunge- und Jazzelementen, an dem viele Exponenten der New Yorker Jazzavantgarde beteiligt waren. Mehr Aufmerksamkeit erregte er zur selben Zeit mit der schrillen Avantgardepopband Cibo Matto, deren Dreh- und Angelpunkt allerdings Lennons damalige Freundin Yuka Honda war. So richtig räumte er in den USA jedoch erst ab 2010 mit der Psychedelicpopband The Ghost Of A Saber Tooth Tiger ab, die in Deutschland aus unerklärlichen Gründen bisher keinen Vertrieb fand.

Les Claypool kann sich nicht auf vergleichbare familiäre Verbindungen berufen, doch dafür hat er mit seiner skurrilen Crossovertruppe Primus selbst Rockgeschichte geschrieben. Bei Primus regierte immer der Irrwitz. Die Kombination aus schrägem Humor, höchster Virtuosität und absoluter Präzision erinnert in gewisser Weise an Frank Zappa. Daneben bildete Claypool gemeinsam mit Stewart Copeland und Trey Anastasio zeitweilig die Supergroup Oysterhead. Immer wieder wird der Bassist aus San Francisco auch mit der ebenfalls dort beheimateten geheimnisvollen Avantgardeband The Residents in Verbindung gebracht, doch dafür gibt es freilich keinen Beleg.

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