Auf ihrem jüngsten Werk befassen sich die englischen Post-Rocker Crippled Black Phoenix einmal mehr mit dem menschlichen Seelenleben – dazu kommt diesmal noch der Zustand der britischen Nation
Knapp eine Woche vor dem Erscheinen von „Ellengæst“ erwischen wir CBR-Gründer Justin Greaves fröhlich, ja fast ausgelassen in seinem Arbeitszimmer. Wie er uns im Gespräch mitteilt, feilt er bereits am nächsten Album. Daneben erzählt er u. a. von den Aufnahmesessions zum aktuellen Werk sowie den jüngsten Umbesetzungen in seiner Band.
eclipsed: Wie zufrieden bist du mit dem neuen Album?
Justin Greaves: Sehr zufrieden! Aber es ist komisch, darüber zu sprechen, denn wir haben das Album letztes Jahr im Oktober aufgenommen.
eclipsed: Vor zwei Jahren hast du im eclipsed-Interview gesagt, der ganze Mist mit dem Brexit und seinen Folgen solle so bald wie möglich verschwinden. Heute ist das Brexit-Thema immer noch aktuell, dazu kommt die Corona-Krise. Dunkle Zeiten.
Greaves: Ja, es fühlt sich so an, als wolle jemand alle Bands in den Boden stampfen. Der Brexit hat den Bands zugesetzt, und in der Covid-19-Krise bekommen alle irgendwelche Hilfen, nur die Künstler nicht. Aber was sollen wir tun? Wir können nur weitermachen.
eclipsed: Haben diese Krisen Einfluss darauf, was du schreibst?
Greaves: Nein, ich ändere deshalb nichts. Als wir 2004 angefangen haben, habe ich den Song „Goodnight, Europe“ geschrieben. Damals gärten auch Konflikte, die EU war fast tot. Und heute fühlt es sich wieder so an.