Das neue Album der QUEENS OF THE STONE AGE verarbeitet sieben Todesfälle und eine Scheidung

Das neue Album der QUEENS OF THE STONE AGE verarbeitet sieben Todesfälle und eine Scheidung

Die letzten vier Jahre, daraus macht Josh Homme - Mastermind der Queens - kein Geheimnis, waren die Hölle. Sei es wegen der schmerzhaften Trennung von Distillers-Frontfrau Brody Dalle, des bitteren Rosenkriegs um das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder oder eines Vermögens für Anwälte und Prozesskosten. Das hat den Baum von einem Kerl regelrecht arbeitsunfähig gemacht – und äußert sich auch auf den zehn Stücken seines mittlerweile achten Albums „In Times New Roman …“. Das Bild hinter diesem kryptischen Titel: Die moderne Welt ist dem Untergang geweiht wie einst das Imperium Romanum. Und der Rockstar macht uns den Nero – mit breitem Grinsen und gestrecktem Mittelfinger. Warum? Weil es sein muss: „Ich habe die Frau verloren, die ich liebe – einfach so, von heute auf morgen“, sinniert Homme in seinem Haus im kalifornischen Palm Desert.

„Ich hatte das Gefühl, dass mir großes Unrecht widerfährt, und deshalb habe ich mich gewehrt. Zudem beklage ich den Verlust von sieben Freunden in knapp zwölf Monaten – darunter Taylor Hawkins von den Foo Fighters und Mark Lanegan, von dem ich eigentlich dachte, er wäre unsterblich. Er hat alles überlebt – außer Covid. Und so viel Schmerz hat mich umgehauen. Ich war zwei Jahre nicht in der Lage, überhaupt eine Gitarre in die Hand zu nehmen, geschweige denn Songs zu schreiben. Es ging nicht.“ Das glaubt man ihm aufs Wort: Der 50-Jährige wirkt immer noch mitgenommen, gibt derzeit nur widerwillig Interviews und ist sichtlich verlegen, wenn man ihn zum Beispiel auf den Notverkauf seines Studios Pink Duck in Burbank, Los Angeles, anspricht. Davon musste er sich trennen, um die Scheidungskosten zu decken. Für ihn ein unersetzbarer Verlust: „Ich habe diesen Ort geliebt – nur: Ich kann ihn mir schlichtweg nicht mehr leisten. Deshalb suche ich etwas Neues in der Wüste. Irgendwo, wo es ruhig ist und ich vielleicht die nächste Desert Session angehen kann. Auch die musste ich letztes Jahr absagen, weil ich keinen Kopf dafür hatte.“ 

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