Dass ihr Debüt „Seasons“, das vor 25 Jahren in den Handel kam, jetzt digital gemastert neu erschienen ist und von den Medien unter anderem als „starkes Stück deutscher Musik-Historie“ gelobt wird, verwundert Sänger und Haupttexter Michael Dorp am meisten. „Es war ein erhabenes Gefühl, die Platte vor einem Vierteljahrhundert in Händen zu halten“, erinnert sich der 54-Jährige. „Wir stammen aus dem eher verschlafenen Grevenbroich nahe der rheinischen Metropole Düsseldorf. Selbst wenn es bei uns über 60.000 Einwohner gibt, stammen wir letztlich aus der Provinz. Und mit einem Mal haben wir Tausende Fans, verkaufen nicht gerade wenige Tonträger, unser Sound wird gehört, wir werden wahrgenommen, absolvieren Konzerte auf großen Festivals. Das ist erstaunlich. Wenngleich sich kein Mitstreiter finanziell ausschließlich mit Flying Circus über Wasser halten kann. Doch welcher Künstler kann das heutzutage schon?“
Wichtig ist Dorp und seinen immer mal wieder wechselnden Kollegen, dass „es stets weitergeht bei uns“. Flying Circus haben einen eigenen Stil entwickelt, den sie selbstbewusst „Hard-Prog“ nennen. „Doch auch Blues-, Folk- und Rock-Elemente findet man. Wir haben nicht umsonst als Led-Zeppelin-Coverband begonnen“, reflektiert der Frontmann, dessen Timbre dem von Robert Plant oder Ian Gillan ungemein ähnelt. „Tatsächlich sind wir so was wie die Vorzeige-Rocker aus dem provinziellen Umfeld“, meint Dorp. „Wir hatten zu Beginn, als es mit der Formation losging, eine Art Masterplan ausgetüftelt, wollten regelmäßig Platten veröffentlichen. Inzwischen haben wir acht davon fertiggestellt. Und jede klingt anders als der Vorgänger.