Auch wenn sich ihr neues Album „Light ‘Em Up“ nennt – vor jeder Beschäftigung mit den Dead Daisies tut man gut daran, erst einmal Licht ins Besetzungsdickicht zu bringen: Wer ist raus? Wer ist neu oder wieder dabei? Wer ist drin und doch nicht dabei? Gut, dass wenigstens der klassische Hardrock, dem sich die Band – oder besser gesagt das Kollektiv – verschrieben hat, eine Konstante in ihrer Laufbahn bildet.
Zu Beginn des Gesprächs mit Gitarrist Doug Aldrich wird die Besetzung durchgegangen. John Corabi? Wieder drin, eine prägende Stimme, von der Aldrich schwärmt. Auch Neuzugang Michael Devin am Bass wird ein Lorbeerkranz geflochten: „Brian Tichy und ich haben ihn empfohlen“, erzählt er. „Wir haben vor etwas mehr als einem Jahr alle zusammen bei einem Event des Dio Cancer Fund gespielt. Michael ist ein unglaublicher Musiker, mit einer Historie von Whitesnake über Lynch Mob bis zu Kenny Wayne Shepherd. Er kam in die Band und traf den Nagel auf den Kopf, und er ist zudem ein toller Sänger.“ Bleibt die kritischste Personalie: Schlagzeuger Brian Tichy war erst 2022 zurückgeholt worden, jetzt ist er wieder weg. Es wurde kolportiert, er sei von David Lowy „rausgeschmissen“ worden. Stimmt das?
Aldrich zögert. „Es gibt immer unterschiedliche Sichtweisen“, antwortet er diplomatisch. „Mit mir persönlich hat das nichts zu tun, Brian ist ein langjähriger Freund von mir und ein fantastischer Musiker. Ich denke nicht, dass er gefeuert wurde oder gekündigt hat, sondern dass es eher den Umständen geschuldet war, den Zeitplänen oder so. Aber ich weiß es nicht genau.“ Er sei ganz anders als der neue – und ebenfalls schon frühere – Mann an den Drums, Tommy Clufetos: „Brian hat am Berklee College studiert, er ist ein extrem gewiefter Musiker, spielt auch Gitarre, kennt meine Licks. Tommy dagegen ist ein reines Kraftwerk. Wenn er ein Solo spielt, ist es, als ob ein Vulkan ausbricht.“ Allerdings ist Clufetos auf „Light ‘Em Up“ nicht zu hören, sondern Evan Frederiksen, Sohn des Produzenten und Songwriters Marti Frederiksen ...
