Sein neuestes Liverelease „ZDF @ Bauhaus“ zeigt Ray Wilson in intimer Atmosphäre im Bauhaus Dessau. Der ehemalige Sänger von Stiltskin und Genesis hat sich mit seinem Auftritt am 17. April dieses Jahres der kunstgeschichtsträchtigen Umgebung angepasst und ein schnörkelloses Unplugged-Set präsentiert. Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstags am 8. September ist der Schotte dann an einem weiteren außergewöhnlichen Ort aufgetreten, im neoromanischen Residenzschloss seiner Wahlheimat Posen, wo er mit Fans aus aller Welt gefeiert hat.
eclipsed: Wie kam es zu dem Auftritt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „zdf @ bauhaus“?
Ray Wilson: Ich war gerade auf Tour und wurde gefragt, ob ich für eine andere Band [My Indigo von Within-Temptation-Sängerin Sharon den Adel; Anm.] einspringen könne. Also haben wir das buchstäblich in letzter Minute in den Tourplan integriert. Alles geschah auf den letzten Drücker, was Teil der Magie war.
eclipsed: Was war besonders an diesem Auftritt?
Ray Wilson: Wir waren eigentlich auf ein elektrisches Set vorbereitet, doch als wir dort eintrafen, erkannten wir, dass in diesem Ambiente eine akustischere Performance besser geeignet ist. Es wurde dann eine sehr intime Show mit speziellen Unplugged-Versionen an einem besonderen Ort mit tollem Sound und toller Filmcrew.
eclipsed: Als Livekünstler präsentierst du entweder elektrische Gigs, klassische Genesis-Shows oder akustische Abende mit gemischter Setlist.
Wilson: Richtig, diese Shows unterscheiden sich sehr stark voneinander. Ich habe als Basis sechzig Stücke, und von manchen gibt es deshalb gleich drei Versionen: Trio, Rockband, klassisch. Wenn man so viel tourt wie ich, ist es schön, die Dinge verändern zu können.
eclipsed: Wie sehr haben sich deine Versionen von Genesis-Songs im Laufe der Jahre verändert? Im Bauhaus etwa hast du eine sehr schöne Akustikversion von „Follow You Follow Me“ mit Geige, Klavier und Gitarre gespielt, oder „That’s All“ mit einem starken Saxofonsolo.
Wilson: Ja, du beschreibst das recht gut. Bei „Solsbury Hill“ von Peter Gabriel haben wir zum Beispiel noch eine Flöte dazugenommen. Zunächst einmal sind das aber ganz offensichtlich – egal in welcher Interpretation – tolle Songs. Doch sie passen darüber hinaus auch hervorragend zu meinen eigenen Stücken.