Für Soul-Liebhaber wie für Kenner des Southern Rock und Country klingen ihre Namen wie Musik: Die FAME Studios und das Muscle Shoals Sound Studio in Alabama haben legendäre Alben hochkarätiger Künstler hervorgebracht. In Ersterem etwa sang Aretha Franklin ihren Hit „Respect“ ein, hatten die Allman Brothers ihre erste Probe. Drummer Luka van de Poel erzählt, warum seine Band hier einfach aufnehmen musste.
„Die Idee ist uns vor etwa einem Jahr gekommen, als wir gerade auf Tour waren. Uns war nach Abenteuer zumute.“ Leon Russell, Wilson Pickett, Otis Redding sind berühmte Namen in einer langen, beeindruckenden Liste von Künstlern, die in den Fame Studios Klassiker des Genres einspielten – allesamt Helden der Niederländer, die sich dem analogen Sound der 60er- und 70er-Jahre verschrieben haben: „Raw Psychedelic Southern Rock“ nennen sie ihren Stil, dem außerdem eine mächtige Prise Soul und Blues anzuhören ist. Das Muscle Shoals Sound Studio wiederum, nicht minder legendär, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. „Viele unserer Idole haben in einem der beiden Studios, die nur etwa zehn Kilometer auseinanderliegen, aufgenommen. Das neue Album dort einzuspielen wäre toll, fanden wir. Wir wussten aber nicht, ob dort überhaupt noch Aufnahmen gemacht werden. Also schickten wir auf gut Glück E-Mails hin. Und bekamen begeisterte Rückmeldungen.“
Von Januar bis April 2023 schrieb die Band fleißig neue Songs, im Mai saß sie im Flieger Richtung USA. Acht Tage waren für die FAME Studios, sechs für das Muscle Shoals Sound Studio eingeplant. „Wir sind immer am besten, wenn wir unter leichtem Zeitdruck arbeiten“, schmunzelt Luka van de Poel. An diesen besonderen Orten aufzunehmen, habe den Druck „nur geringfügig“ erhöht, ergänzt er. „Man geht rein und fühlt sofort den Vibe. Große Leute waren hier, tolle Alben sind hier aufgenommen worden.“ Dass die Aufnahme-Crew von der Arbeit der Niederländer begeistert war, freute die natürlich besonders. Mit dem Produzenten Ben Tanner landete die Band einen echten Glücksgriff. „Wir haben ihn über ein Zoom-Gespräch kennengelernt, und es zeigte sich, dass wir humor- und soundmäßig auf einer Wellenlänge lagen.“
