Wenn man den Mann aus dem US-Bundesstaat Mississippi nach seinen musikalischen Einflüssen fragt, reist man mit ihm, dem geborenen Erzähler, zunächst zurück in das Städtchen Tupelo in den 1980er Jahren. Hier, im Geburtsort von Elvis Presley, sammelte Murry, der mittlerweile in Irland lebt, seine ersten musikalischen Erfahrungen. „In dieser Gegend gab es sehr viele Kirchen. Ich ging auch regelmäßig zum Gottesdienst, außerdem sang ich im Kirchenchor, der fast jeden Tag probte. Zu Hause sang ich zusammen mit meiner Ma, während sie den Haushalt schmiss. Ich wuchs mit Kirchenmusik und Gospel auf.“ Ein echtes Aha-Erlebnis war für den jungen Murry dann ein Tom-Petty-Gig: „Die ersten Shows, zu denen ich ging, waren Country-Konzerte in der Gegend, nicht schlecht. Als ich dann aber zum ersten Mal Tom Petty sah, war das der Hammer. Ich dachte: Wow, der Typ sieht merkwürdig aus. Ich sehe merkwürdig aus. Das alles klingt etwas merkwürdig. Aber das ist der coolste Typ, den ich je gesehen habe! Das will ich auch machen.“
Doch zurück zu Tupelo und seinem berühmtesten Sohn: Eine Anekdote über den King blieb Murry immer im Gedächtnis haften: „Elvis ging eines Tages mit seiner Mutter zu einem Geschäft, das alle möglichen Sachen verkaufte, nur ein paar Häuser weit von dem Ort entfernt, wo ich als Kind wohnte. Er wollte unbedingt ein Gewehr. Aber seiner Mutter gefiel das gar nicht, ihr schwebte vor, dass er eine Gitarre bekommen sollte. Man weiß, wie es ausging …“ Ähnlich war es auch für Murry. Gewehre faszinierten ihn zwar; zum Glück griff er dann aber zur Gitarre, um traumatische Ereignisse seines Lebens zu verarbeiten. Gewehre und Kugeln kommen in seinen Texten zwar noch vor, auf dem neuen Album aber seltener als auf den Vorgängern. Die Erinnerung an die Arbeit an „The Stars Are God’s Bullet Holes“ bringen Murry ins Schwärmen ...