Die LARKIN POE-Schwestern veröffentlichen ihr erstes Album auf dem eigenen Label

25. Juni 2020

Larkin Poe

Die LARKIN POE-Schwestern veröffentlichen ihr erstes Album auf dem eigenen Label

Mit ihren kernigen Lap-Steel-, Slide- und Akustik-Gitarren begleiteten die beiden Schwestern Megan (31) und Rebecca (29) Lovell bereits Steven Tyler von Aerosmith, Bob Seger oder Country-Superstar Keith Urban und brachten deren Songs kraftvoll zum Swingen. Doch das musikalische Epizentrum der beiden Grazien aus Atlanta, Georgia, die seit längerem Nashville als Domizil angeben, ist ihr eigenes Projekt Larkin Poe. Die „Seelenverwandten“, wie Megan und Rebecca sich selbst gern bezeichnen, sind seit jeher gelehrige Schülerinnen des originären Blues.

Während sie auf früheren Werken Stücke von Koryphäen wie Skip James oder Bessie Smith gecovert haben, gibt es auf der neuen Scheibe „Self Made Man“ eine Ode an Blind Willie Johnson und dessen Schauer-Ballade „God Moves On The Water“. Der Sound des Lovell-Duos und ihrer musikalischen Mitstreiter ist fest im amerikanischen Süden verankert, die Allman Brothers oder Lynyrd Skynyrd lassen grüßen. Manchmal schleicht sich auf dem fünften Album der Grammy-Nominierten etwas zu viel Routine ins Geschehen ein. Allzu vorhersehbar sind manche Stücke, wenngleich stets mit immenser Virtuosität vorgetragen. 

eclipsed: Wie ist der Titel eures aktuellen Albums zu verstehen?

Rebecca Lovell: Dahingehend, dass wir erstmals auf unserem eigenen Label veröffentlichen und uns also völlig frei fühlten. Mit allen Risiken, die eine solche Unabhängigkeit mit sich bringt. Doch für wahre Künstler – und als solche sehen wir uns – ist der kreative Freigeist das höchste Gut, das wir in Anspruch nehmen können. Natürlich hätten wir die Platte auch „Self Made Woman“ nennen können. Aber das wäre uns zu platt gewesen. Wir haben es nicht nötig, auf unser Geschlecht hinzuweisen. Ob du als Junge oder Mädchen geboren wirst, darauf hast du keinen Einfluss. Wichtig ist nur, dass du dich im Leben durchsetzen kannst. Egal, ob als Mann oder Frau. Es kommt auf dich selbst an!

eclipsed: Angeblich ist „Self Made Man“ eure „emanzipierteste“ Scheibe. Wie darf man das konkret verstehen?

Megan Lovell: Totale Kontrolle über seine Arbeit zu besitzen, das ist fantastisch. Es ist der Gipfel der Emanzipation in einer eher konservativen Branche wie der Blues- und Countryrock-Szene bei uns in Amerika. Und es war ziemlich geil, dass wir eine großartige Band an unserer Seite wussten, die tat, was wir ihr aufgetragen haben (lacht). Na ja, ganz so böse sind wir auch nicht ...
 

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