Die Dire Straits waren die größte britische Band der 80er-Jahre, 1985 wurden sie mit dem Album „Brothers In Arms“ zur größten des Planeten. Mitte 1995 hatte Mitgründer und Kopf Mark Knopfler keinen Bock mehr auf den großen Rummel und beerdigte die Band still und leise. Ähnlich wie bei Pink Floyd oder Genesis gibt es aber eine Reihe von Tribute-Bands, die den einzigartigen Sound der Dire Straits zelebrieren. Wenn eine davon den Anspruch erheben darf, diese Musik auch ohne den Meistergitarristen und Komponisten Mark Knopfler authentisch wiederzubeleben, ist es Dire Straits Legacy. Schließlich wirken in der Truppe gleich vier Musiker mit, die einst im Studio respektive auf der Bühne Teil der legendären Band waren. Überdies trumpft DSL mit Trevor Horn auf, der in den 80ern vor allem als Produzent große Erfolge feierte (u.a. The Buggles, Yes, Frankie Goes To Hollywood). Wir befragten den Keyboarder Alan Clark, der von 1980 bis 1995 bei den Dire Straits war und mit Mark Knopfler auch den Soundtrack zum Film „Local Hero“ einspielte.
eclipsed: Das ist eine schöne Überraschung: eine neue Inkarnation der dahingeschiedenen Dire Straits! Wie wir wissen, hat Mark Knopfler kein Interesse mehr daran. 2008 bemühte sich Bassist John Illsley erfolglos um eine Reunion. Du selbst hattest bis 2014 bereits eine Dire-Straits-Coverband namens Straits. Wie kam es zur Gründung von Dire Straits Legacy?
Alan Clark: Zu diesem Projekt gehören mehrere Musiker, die mit den Dire Straits gespielt haben. Tatsächlich wurden DSL vor etwa dreizehn Jahren von unserem italienischen Frontmann Marco Caviglia, der Marks Rolle zu schultern hat, gegründet. Er lud John Illsley und mich ein, mit seiner Band in einem Ski-Resort in Norditalien zu spielen. John und ich dachten, es würde einfach ein Spaß sein, was es auch war, aber so begann es. Nach und nach zeigten andere ehemalige Mitglieder Interesse, wir gaben immer mehr Konzerte, und hier sind wir nun! Wir haben als Spaßband begonnen und sind es auch heute noch, auch wenn die Sache inzwischen etwas größer geworden ist.
eclipsed: Was ist mit John Illsley? Er war immer Marks rechte Hand und ihm gegenüber loyal. Er ist auch als Solokünstler auf Tour und spielt dann ebenfalls Interpretationen von Dire-Straits-Songs.
Clark: John wollte die Dire Straits gern wiederbeleben. Es hat ihm Spaß gemacht, sich damals mit uns noch einmal mit der Musik zu befassen. Ich glaube, er führt inzwischen lieber ein einfaches Leben.
eclipsed: „Local Hero“ war der Höhepunkt deiner gemeinsamen Arbeit mit Mark Knopfler: ein wunderbares schottisches Soundtrackalbum! Wie blickst du darauf zurück?
Clark: Mit großer Zuneigung. Ich denke - und anscheinend auch viele andere Leute -, dass es sein bester Soundtrack ist.