DOOL - Die Schlange im Garten Eden

2. April 2024

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DOOL - Die Schlange im Garten Eden

Über DOOLs drittem Studioalbum „The Shape Of Fluidity“ weht eine Flagge aus Eis, die für gesellschaftliche, vor allem aber persönliche Veränderung steht. Zugrunde liegt ihr wie dem Werk selbst der Weg von Frontperson Raven van Dorst zu sich selbst. So ist sie ein identitätsstiftendes Statement und betont zugleich die Bedeutung des konstanten Wandels und der Offenheit gegenüber diesem.

eclipsed: „The Shape Of Fluidity“ ist das bislang am stärksten gemeinschaftlich entstandene DOOL-Album. Anders als bei „Summerland“ und „Here Now, There Then“ waren neben dir diesmal auch Nick Polak und Omar Iskandr am Songwriting beteiligt. Wie kam es dazu?

Raven van Dorst: „Summerland“ erschien zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, kurz vor der Hochphase der Pandemie. Da ich Musik vor allem mache, um live aufzutreten, setzte mir das schwer zu. Ich verfiel in eine kreative Depression. Irgendwann wollten die anderen anfangen, an neuem Material zu arbeiten. Sonst kam immer ich mit einigen Songs an und trommelte alle im Proberaum zusammen, diesmal war es umgekehrt. Sie wollten, dass ich mir Riffs anhörte, Vokalparts dazu erarbeitete, meine Gitarre wieder rausholte, und zogen mich aus diesem Loch. Gemeinsam zu schreiben war für mich eine völlig neue, gute Erfahrung. Da wir nun schon recht lange zusammen spielen, verstehen alle das grundsätzliche Feeling von DOOL.

eclipsed: Welche Auswirkungen hatte der kollaborative Ansatz auf die Aufnahmen?

Dorst: Als alles von mir kam, hatte ich im Studio immer Vorstellungen im Kopf, wie das Ergebnis klingen sollte. Diesmal probierten wir viel aus. Es war freier und kreativer – meine bisher beste Studioerfahrung. Unseren Produzenten Magnus Lindberg [Cult Of Luna, Anm.] sollte man dabei nicht vergessen.

eclipsed: Warum habt ihr euch für Lindberg entschieden?

Dorst: Er hat sich selbst empfohlen. (lacht) Bereits „Summerland“ hatte er abgemischt und gemastert, doch er produziert selten. Da wir eh in Kontakt standen, fragten wir ihn, ob er einen geeigneten Produzenten für unsere Sessions wüsste. Die Antwort lautete: „Ja, mich.“ Es hat hervorragend funktioniert. Magnus ließ uns mehr wie live klingen. Alles hat mehr Masse, Intensität und Bombast.

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