Joe Satriani (68), Steve Vai (64) und Eric Johnson (70) sind einzeln ab-solute Weltklassekönner. Zu dritt jedoch werden sie zu einem gewaltigen Ereignis. Aufgenommen bei einem beseelten Auftritt im Orpheum Theatre in Los Angeles, holt das Original-G3-Trio wirklich alles aus sich heraus. Wir fragten Eric Johnson nach den Details der Wiedervereinigung.
eclipsed: Eric, du sitzt dort umringt von Lautsprechern und technischen Gerätschaften. Woran arbeitest du?
Eric Johnson: Oh ja, ich bin im Kontrollraum meines Studios in Austin, Texas, der Stadt, in der ich zu Hause bin. Ich habe eine Weile an der Ostküste gelebt, habe auch der Westküste einmal eine Chance gegeben, aber dann bin ich doch wieder hierher zurückgekehrt: Texas ist einfach meine Heimat. Jedenfalls habe ich vor kurzem hier begonnen, an einem neuen Album zu arbeiten, einer schön geradlinigen Bluesrock-Platte. Ich orientiere mich dabei stark an meinen Wurzeln, an der Musik, die ich als Kind schon hörte und zu lieben begann.
eclipsed: Sind deine frühen musikalischen Erinnerungen zugleich die intensivsten?
Johnson: Ich denke, wenn du als Kind anfängst, das Gitarrenspiel zu erlernen, und bei mir war das ab elf Jahren ziemlich intensiv der Fall, dann prägen dich die Musiker, die du in dieser Zeit hörst, ein Leben lang. Bei mir waren das eben Blues- und Bluesrock-Interpreten wie der frühe Eric Clapton, Jeff Beck, Peter Green, B.B. King, Freddie King – diese Musiker habe ich als kleiner Junge vergöttert. Und ich verehre sie bis zum heutigen Tag.
eclipsed: Was hat dich eigentlich zur Gitarre gebracht?
Johnson: Die komplette Abwesenheit von Talent für irgendetwas anderes. Ich war ein miserabler und zugleich desinteressierter Schüler. Mit 15 war es mein einziger Wunsch, den Rest meines Lebens Gitarre zu spielen. Und alles in allem hat das dann auch recht gut geklappt.
