Josh Homme von den QUEENS OF THE STONE AGE will seine Fans packen und anbrüllen

20. September 2017

Queens Of The Stone Age

Er produziert die Arctic Monkeys, tourt mit Iggy Pop, komponiert für Lady Gaga und hat etwas von einem John Wayne der Rockmusik: Die Rede ist von Josh Homme, einem Baum von einem Kerl mit einer Vorliebe für harte Töne, geballten Idealismus und wildes Experimentieren. Attribute, die auch das neue Album seiner Queens Of The Stone Age auszeichnen. „Villains“ klingt wieder ganz anders als seine Vorgänger. Außerdem ist es so heimlich entstanden, dass es selbst im Internetzeitalter niemand mitbekommen hat, nicht einmal seine Plattenfirma. Laut Homme eine bewährte Taktik: „So vermeidet man externen Druck“, grinst der gebürtige Kalifornier. „Man gibt sich selbst die Chance, auch mal danebenzulangen, und nimmt die Alben quasi für sich selbst auf. Was Sinn macht, weil man ja niemanden zwingen kann, sie zu mögen. Ich achte primär darauf, dass sie mir gefallen. Heißt es dann: Ich hasse sie, ist das okay. Sie sind eben nicht für jedermann.“

Merke: Josh Homme geht es um Musik, die polarisiert und kein Massenprodukt ist, selbst wenn sie hohe Chartsplatzierungen erreicht. Der 44-Jährige will es niemandem leicht machen, stellt die Kunst über den Kommerz und sorgt am liebsten für Überraschungsmomente. Auch das ist Teil seines Konzepts: „Ich erinnere mich, dass unser Debüt sehr positive Kritiken erhalten hat. Nur, als es an den Nachfolger ‚Rated R‘ ging, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, das erste Album zu kopieren. Aber es gab Leute, die meinten: Du hast dich extrem verändert. Da dachte ich: Habt ihr ernsthaft geglaubt, ich mache noch mal dasselbe? Warum sollte ich? Um Teil einer Szene zu sein? Ich will keinem Club beitreten, dessen Mitglieder alle gleich klingen, sondern meine Musik soll der Soundtrack zu meinem Leben sein. Sie muss echt rüberkommen.“

Lest mehr im eclipsed Nr. 194 (10-2017).