Als Laura Cox vor über zehn Jahren professionelle Musikerin wurde, war sie viel stärker im traditionellen Bluesrock ange siedelt als heute. Auf ihrem dritten Soloalbum „Trouble Coming“ – dem vierten inklusive ihres Debüts „Hard Blues Shot“ mit der Laura Cox Band – spielt sie sich mit ihrer Gibson Les Paul nicht nur sehr versiert durch ein breit gefächertes Repertoire, das gar Indierock und eine Akustikballade umfasst. Sie singt auch beseelter als je zuvor.
„Musikerin zu sein ist schon ein sehr spezieller Job“, sinniert Laura Cox ein wenig nachdenklich, als wir sie per Zoom in ihrer neuen südfranzösischen Heimat erreichen. Nachdem die Tochter einer Französin und eines Engländers immer in und um Paris gelebt hatte, entschied sie sich 2024, zur Verbesserung ihrer Lebensqualität ans Meer umzuziehen. Seitdem wohnt die Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin in einem Apartment am Atlantik nicht weit entfernt vom mondänen Biarritz und schnappt sich an den meisten Tagen das Surfbrett, „um den Kopf freizubekommen und auch mal etwas zu machen, das ganz weit weg ist von der Musik.“
Mit 14 verfällt sie der Gitarre
Meistens jedoch ist Laura Cox extrem nah dran an der Musik: Mit vierzehn greift sie erstmals zur – damals noch klassischen – Gitarre. Danach ist recht schnell Sense mit anderen Hobbys wie Basketball: „Ich bin der Gitarre sofort verfallen.“ Jede Woche kommt ein Musiklehrer ins Haus, Laura lernt mit immensem Eifer, und nach einem Jahr setzt sie den Wechsel zur E-Gitarre durch. Nach Beendigung der Schule schreibt sie sich zunächst für ein Architekturstudium ein, von dem sie aber zügig zum Toningenieurswesen wechselt. Hier erwirbt sie ein Diplom, „nur für den Fall, dass es mit der Musik zur Bestreitung meines Lebensunterhalts nicht reicht.“ Dass dieser Fall eintritt, wird freilich von Tag zu Tag unwahrscheinlicher, auch wenn sich die Musikerin durchaus Gedanken macht: „Manche Leute denken ja, man arbeite nur hart, wenn man früh aufsteht und sich knechtet, während Arbeit, die auch noch Spaß macht, eigentlich gar keine richtige Arbeit sei“, führt sie aus. „Doch da widerspreche ich: Ich liebe meinen Job, aber sich als Musikerin über Wasser zu halten, ist ein hartes Geschäft, erfordert sehr viel Disziplin und auch Verzicht.“
