Auf ihrem siebten Studioalbum „Welcome To The Machine“ gelingt Monkey3 zweierlei: erstens das weitere Steigern der unvergleichlich kraftvollen, extremen Psych-Heavy-Artrock-Symbiose aus Energie und Melodie, die man schon von den früheren Alben kennt, zweitens das Erobern neuen Terrains durch verstärkten Elektronikeinsatz und einen konzeptionellen Überbau. Und wie der Titel schon vermuten lassen kann, ist auch ein bisschen Pink Floyd dabei.
Monkey3 2024 - das sind die drei Gründungsmitglieder Boris (Gitarre), dB (Keyboards) und Walter (Drums) sowie der neue Bassist Jalil. Kaum jemand im New Artrock ist musikalisch gleichzeitig so hypnotisch, so alles aus dem Weg beamend, so elegant und scharfkantig, heavy und spacy wie das Quartett aus dem schweizerischen Lausanne. Im Zoom-Interview lässt sich Gitarrist Boris auch durch einen 15-minütigen Internetausfall nicht aus der Ruhe bringen: Geduldig wartet er vor dem Bildschirm, bis auch der eclipsed-Redakteur wieder online ist.
eclipsed: Auf „Welcome To The Machine“ sind mehr Keyboards als je zuvor bei euch zu hören, oder?
Boris: Ja, das haben wir ganz bewusst vorangetrieben. Diese Seite von uns wollten wir genauer entdecken. Wir dachten, es wäre interessant, so unseren Sound zu erweitern. Das gibt dem Album auch ein moderneres Gewand. Vielleicht klingt es dadurch auch kraftvoller und melodischer als unsere letzten Alben. Und es passt eben auch genau zum Konzept des Albums.
eclipsed: Worin besteht dieses Konzept?
Boris: Es geht um den Dualismus von Maschine und Mensch, eine Welt, die sich in etwas Neues verwandelt, das wir noch nicht kennen. Was wird geschehen? Was bringt die Künstliche Intelligenz? Wir verurteilen oder beurteilen das nicht. Wir denken nur darüber nach, was gerade passiert und was in der Zukunft passieren könnte. Da wir instrumental spielen und keine Lyrics haben, wollen wir dieses Konzept allein mit Klängen ausdrücken. Die Elektronik repräsentiert die Maschinen, die analogen Klänge stellen die Menschen dar. Wie die Beziehung zwischen Mensch und Maschine ausgeht, wissen wir nicht. Das Album wirft nur die Fragen auf.
eclipsed: Der Albumtitel weckt natürlich Assoziationen an Pink Floyd, und in der Tat finden sich auf dem Album einige Soli auf Gitarre und Synthesizer, die an David Gilmour und Rick Wright denken lassen.
Boris: Als wir den Titel gewählt haben, haben wir überhaupt nicht daran gedacht. Wir haben ihn gewählt, weil er wunderbar zu unserem inhaltlichen Konzept passt. Erst später merkten wir: „Oh, Mist, das ist ja ein Pink-Floyd-Song. Wir sollten das Album anders nennen.“ Wir haben den Titel aber beibehalten. Offensichtlich sind Pink Floyd ein großer Einfluss für uns. Wir bewegen uns daher vielleicht auf derselben Spielwiese ...