Timmy Rough meldet sich von zu Hause aus. Ausnahmsweise, denn das Interview findet inmitten der Festivalsaison statt, die für The New Roses dieses Jahr besonders üppig ausfällt. Unter anderem hätten es ihm die spanischen Festivals mit ihrer „Magie“ besonders angetan, erzählt der Frontmann. Dass sie international ankommen, mag auch damit zusammenhängen, dass ihr Hardrock „Made in Germany“ amerikanisch eingefärbt klingt. Sie seien keine typische Band des Genres, sondern „näher bei Bon Jovi oder Bryan Adams. Und ich glaube, wir haben damit unsere Nische gefunden. Denn diese Musik machen gar nicht mehr so viele.“ Auch auf „Attracted To Danger“, dem neuesten Streich der aus dem Rheingau stammenden Musiker, kann öfter ein staubiger Classic-Rock- oder gar Country-Einschlag ausgemacht werden. Es ist bereits ihr sechstes Album, entsprechend souverän mutet es an.
„Wir sind schon eingegroovt, ja. Man muss immer weniger sagen, um zu wissen, wohin es gehen soll“, erklärt Rough. „Ich schrieb wie immer eine Menge Songs, und aus diesen suchten wir uns gemeinsam eine Art ‚Best-of‘ aus. Insgesamt ist es etwas härter, teilweise auch ein bisschen düsterer geworden. Allerdings ist es nicht so, dass dies von Anfang an das Konzept oder die Vision gewesen wäre. Wir empfanden einfach die Songs aus dieser Richtung am stärksten.“ Bei aller Routine jedoch ist der Prozess jedes Mal erneut eine Herausforderung: „Selbst jetzt hatte ich beim Songwriting wieder diese Momente, in denen ich dachte: Ich bin der letzte Vollidiot. Ich kann das überhaupt nicht … Du bist so in diesem Chaos drin, das in dem Stadium herrscht, in dem die Songs entstehen. In dem sie noch nicht viel mit dem zu tun haben, was sie einmal werden. Wie bei einem Diamanten, den du erst einmal vom Dreck befreien, schleifen und polieren musst.“