John Jowitt kennt man vor allem von IQ, bei denen er zwei Dekaden lang (1991–2011) die Basssaiten vibrieren ließ. In der gemeinsamen Zeit dort hat er mit Drummer Andy Edwards ein festes Rhythmus-Fundament aufbauen können, das die beiden bei Frost* übernahmen. In der Band Quill flossen die musikalischen Fäden dann mit ELO-Veteran Bev Bevan zusammen, daher war der Weg zu Rob Groucutt – Sohn des verstorbenen ELO-Bassers Kelly Groucutt –, seines Zeichens Sänger und Multiinstrumentalist, nicht mehr weit. Das außergewöhnliche junge Talent Mirron Webb, ein exzellenter Gitarrist sowie ebenfalls Sänger, hatten Groucutt und Edwards wiederum als ihren Musikschüler auf einem College im englischen Worcestershire kennengelernt. Gemeinsam gründeten Jowitt, Edwards, Groucutt und Webb nun die Band Rain. „Wir wollten einen kurzen, einprägsamen Namen, so wie Yes, und sind von ‚Reign‘ schließlich auf ‚Rain‘ gekommen“, erklärt Rob Groucutt.
Obwohl sie in Corona-Zeiten Demos und Beiträge nur elektronisch kommunizieren konnten, ist das Debüt „Singularity“ ein echtes Bandunterfangen geworden. So haben etwa auf Grundlage eines Demos von Andy Edwards, der auch Keyboards und Elektronik einbrachte, Groucutt und Webb die Gesangs- und Gitarrenlinien entwickelt, was den starken Album-Opener „Devils Will Reign“ hervorbrachte. Groucutt: „Die Ideen sind nur so geflossen, obwohl wir uns während des Aufnahmeprozesses nicht persönlich treffen konnten. Doch es war ein echt interessanter Ansatz, bei dem sich alles ungeheuer organisch zu einem Ganzen zusammenfügte.“ Bei der Virtuosität und Komplexität der Musik, die zwischen klassischem Prog à la Yes und ELO-haftem Melodienreichtum einerseits, wahnwitzigen Fusion-Improvisationen und jazzigem Groove andererseits äußerst dynamisch hin- und herpendelt, ein umso überraschenderes Ergebnis.