Nach dem Ausstieg von Phil Collins im Jahr 1996 war Ray Wilson für den Rest der Neunziger der Leadsänger von Genesis. Für das einzige Album dieser Formation, „Calling All Stations“, hat er an drei Liedern mitgeschrieben. Seine Songwriterqualitäten hat er auf mehreren Soloalben verfeinert. Die kurze Mitgliedschaft in der Band verwandelt er seitdem live in klingende Münze, indem er mit eigenen Genesisprogrammen tourt („Genesis Classic“, „Genesis Unplugged“). Auch hat er für Steve Hackett bei dessen „Genesis Revisited“-Tour gesungen.
eclipsed: „Time & Distance“ ist eine Hommage an deine Zeit bei Genesis. Wie lautet heute dein Resümee deiner Zusammenarbeit mit Banks und Rutherford?
Ray Wilson: Wenn ich zurückblicke, wirkt das nunmehr wie ein winziger Teil meines Lebens. Damals aber habe ich es sehr genossen, diesen großen Reichtum an musikalischem Material zu performen. So viele herausragende Songs mit einem derartigen Repertoire an Gefühlen. Besonderen Spaß aber hat es mir gemacht, mit den Jungs gemeinsam zu komponieren, um etwas Neues wie „There Must Be Some Other Way“ zu erschaffen.
eclipsed: Du hättest bekanntermaßen nach „Calling All Stations“ gerne weitergemacht…
Wilson: Damals definitiv ja. Als wir die Tour mit „Rock im Park“/„Rock am Ring“ beendeten, hatten wir uns als Band irgendwie gefunden. Es war ein klein wenig rockiger als davor, vielleicht mit ein wenig mehr Power und Biss. Wenn man bedenkt, dass von Genesis seit über fünfundzwanzig Jahren nichts mehr gekommen ist, ist es sehr schade, dass wir nicht mehr Alben gemacht haben. Eine verpasste Chance.