ROBERT REED kehrt mit „Sanctuary IV“ zur Longtrack-Form zurück

4. Juni 2025

Robert Reed

ROBERT REED kehrt mit „Sanctuary IV“ zur Longtrack-Form zurück

Robert Reed ist als Multiinstrumentalist ein Mann der vielen Instrumente. Diese Form der Kreativität lässt er in „Sanctuary“ einfließen, seiner Ehrerbietung vor dem 70er-Jahre-Patchwork-Prog des Mike Oldfield. Die ist besser als vieles, was der große Röhrenglocken-Meister in seinen späteren Jahren veröffentlicht hat. Nach zwei Ringmaster-Alben, die im selben Stil kürzere Songs präsentierten, kehrt er nun mitsamt den alten Oldfield-Mitstreitern Tom Newman, Les Penning und Simon Phillips zur Langform à la „Tubular Bells“ und „Ommadawn“ zurück.

eclipsed: Wie bist du es angegangen, dass „Sanctuary IV“ sich von den drei Alben davor unterscheidet?

Robert Reed: Ich setzte mir selbst viele Grenzen, die ich dann fast alle wieder verworfen habe. (lacht) Ursprünglich wollte ich bei diesem Album keine Drums haben und alles alleine ohne Gäste einspielen. Als ich doch Schlagzeug verwendete, dachte ich: „Oh mein Gott, das ist viel besser.“ Das Gleiche galt für das Blockflötenspiel von Les Penning. Aber ich habe dieses Mal wirklich keine Sängerinnen oder Vocoder eingesetzt. Ich wollte auch wieder weniger Instrumente und den Raum mehr atmen lassen, wie das einst bei „Tubular Bells“ der Fall gewesen ist.

eclipsed: Hattest du eine bestimme Oldfield-Phase im Kopf?

Reed: Nein, ich beziehe mich nicht bewusst auf irgendein Oldfield-Album. Es ist einfach in meiner musikalischen DNA! Klar, man kann Teile entdecken, die sich nach „Platinum“, „Crises“ oder „QE2“ anhören, aber es sind nur die Klänge und Einflüsse, es ist kein Plagiat. Es ist die musikalische Sprache, die ich gelernt habe. Wenn man „Mr. Blue Sky“ von ELO hört, merkt man auch, dass Jeff Lynne massiv von den Beatles beeinflusst ist. Hörst du Beethoven, hörst du auch etwas Mozart. Nur bei dem ersten „Sanctuary“-Album war ich noch ein bisschen zu nah am Original dran.

eclipsed: Was bedeuten die Songtitel „The Eternal Search“, „Truth“ und „Sanctuary“?

Reed: „Sanctuary“-Alben tragen wie Sinfonien nur Nummern. Der erste Track-Titel symbolisiert die Suche, und dann findet man die Wahrheit im zweiten Teil. (lacht) Das ganz kurze „Sanctuary“ ist wirklich, wie der Titel des ganzen Projekts [auf Deutsch: „heilige Stätte“; Anm.] schon sagt, ein musikalischer Zufluchtsort vor all dem Wahnsinn, der in der Welt vor sich geht. So wie ich als unruhiger Teenager, wenn ich mir Mike Oldfield anhörte, den Rest der Welt um mich herum vergaß. eclipsed: Was war Tom Newmans Rolle als Co-Produzent?

Sanctuary IV Robert Reed featuring Simon Phillips

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