Nach zwölf Jahren Pause überrascht Roger Chapman mit „Life In The Pond“, einem Album, das textlich und musikalisch auf Vielfalt setzt. Auch mit 79 Jahren strotzt „Chappo“ nur so vor Kraft und steht voll im Saft. Das beweist er (auch) im eclipsed-Interview.
eclipsed: Seit 2009 („Hide Go Seek“) gab es kein Soloalbum mehr von dir. Hat dein alter Family-Kumpel Poli Palmer dich überredet, ins Studio zu gehen?
Roger Chapman: Es brauchte keine großen Anregungen. Es ist einfach passiert. Ende 2019 traf ich Poli in einem Studio in der Nähe meines Wohnortes. Ich fragte, ob er ein paar neue Songentwürfe von mir hören wolle. Das funktionierte dann so gut, dass wir von dort aus weitermachten.
eclipsed: Hat dir die Covid-Zwangspause Zeit verschafft, Songs zu schreiben?
Chapman: Nein. Ich arbeite grundsätzlich immer an Songs und Texten, damit bei mir im Kopf was los ist. Auch Poli hat mich nicht inspiriert, jedenfalls nicht textlich. Es war einfach schön, mit einem alten Freund zusammenzusitzen und neue Sachen zu machen.
eclipsed: Wann hast du eigentlich deinen allerersten Song geschrieben?
Chapman: Ganz ehrlich – es gab lange keine Gelegenheit, einfach etwas zu schreiben. Dann versuchte ich es, und jemand sagte, das sei die Kopie eines Ray-Charles-Songs. Also landete mein Versuch im Mülleimer.
eclipsed: Auch dein Shortlist-Gitarrist Geoff Whitehorn taucht auf „Life In The Pond“ wieder auf. Wie kam es dazu?
Chapman: Ich arbeite immer gut mit Geoff zusammen. Sein Gitarrenspiel ist inspirierend. Das kann übrigens jeder erleben, der uns jemals zusammen auf der Bühne erwischen sollte. Was die neuen Aufnahmen angeht, haben wir die Dateien an Geoff geschickt und gesagt: „Spiel einfach, was du fühlst!“ Das hat er getan, und wie immer hat er den Schlüssel gefunden.