Gitarren-Guru Carlos Santana hat sich etwas rar gemacht. Seit dem letzten Studiowerk „Blessings And Miracles“ sind dreieinhalb Jahre vergangen, danach sorgte er mit einer Herz-OP sowie kontroversen Kommentaren über Transmenschen für Aufsehen. Nun blickt er mit dem neuen Album „Sentient“ zurück. Im Sommer spielt er in Europa zahlreiche Konzerte.
Carlos Santana hat einzelne Stücke, die er im Lauf der Zeit mit Miles Davis, Michael Jackson, Smokey Robinson und Paolo Rustichelli aufgenommen hat, für Carlos Santana hat einzelne Stücke, die er im Lauf der Zeit mit Miles Davis, Michael Jackson, Smokey Robinson und Paolo Rustichelli aufgenommen hat, für ein Album zusammengestellt und teilweise überarbeitet. Im eclipsed-Interview spricht der 77-jährige Weisheitslehrer und Woodstock-Veteran über Kreativität, Jimi Hendrix und ein geplantes Projekt mit Eric Clapton.
eclipsed: Deine neue Platte heißt „Sentient“ (empfindungsfähig). Bist du als Künstler hochsensibel, was deine Kreativität betrifft?
Carlos Santana: Die Quelle der Kreativität befindet sich in der Mitte deines Herzens. Man nennt sie Vorstellungskraft. Künstler – ob da Vinci, Picasso, Strawinsky, Miles Davis, John Coltrane oder Jimi Hendrix – sind auf ihre Vorstellungskraft angewiesen, auf ihren Willen, neues Licht, neue Farben, neue Frische zu gebären.
eclipsed: Unter anderem hast du „Whatever Happens“ von Michael Jacksons Album „Invincible“ neu bearbeitet. Mit welchen Gefühlen?
Santana: Mit einem Gefühl der Sicherheit. Michael wusste in seinem Herzen, dass er stark genug war, um die Hand von jemandem zu halten und zu sagen: „Was auch immer passiert, lass meine Hand nicht los. Geh mit mir, ich werde dich auf die andere Seite bringen. Ich werde dich durch alle Mauern führen, ich werde dich an allen Trumps und Hitlers vorbeilenken. Ich bringe dich an all dem vorbei, denn ich repräsentiere dein Licht.“ Ich wusste und spürte immer, dass Michael Jackson eine Kraft des Guten war.
eclipsed: Das Album enthält auch drei Stücke, die du mit Paolo Rustichelli und Miles Davis eingespielt hast. Wie kamt ihr zusammen?
Santana: Die Person, die mich mit Paolo zusammengebracht hat, war Wayne Shorters Frau Ana Maria. Sie erzählte mir 1990, dass sie den Quincy Jones von Rom, Paolo Rustichelli, kenne. Sie sagte: „Er hat Songs für Miles Davis, Wayne Shorter, Herbie Hancock und auch für dich geschrieben. Würdest du gerne mitspielen?“ Ich stimmte zu und stellte eine Verbindung zu Paolo her. Und hier sind diese Songs.
