THE TEMPERANCE MOVEMENT verabschieden sich von Rock’n‘Roll-Illusionen und schlagen abgeklärtere Töne an

21. Februar 2018

The Temperance Movement

Es ist zwei Jahre her, da saß Phil Campbell im Berliner Ramones-Museum und schwadronierte über das neue Album seiner Band. Im Dezember 2017 scheint die Szenerie exakt dieselbe zu sein. Abgesehen davon, dass der Ramones-Pilgerort an eine andere Adresse gezogen ist – vom teuren Mitte in den passenderen Partykiez an der Oberbaumbrücke – und dass The Temperance Movement inzwischen ein neues, drittes Album fertiggestellt haben.

Doch noch viel mehr hat sich verändert: Die Band, die 2015 aus dem Stand heraus zu einem heißen Livetipp avanciert und mit ihrem Debüt in die Top Ten im Königreich eingestiegen war, musste im Schnelldurchlauf erwachsen werden und dabei einige Tiefschläge einstecken. Davon spricht Bandkopf Campbell gleich zu Beginn: „Die letzten fünf Jahre waren hart, Anfang 2017 war völlig offen, ob wir am Ende sind.“

Am Anfang war die Band euphorisiert vom Zuspruch, den ihr rohes Grooverockdebüt sowohl in der Heimat als auch in Übersee erntete. 2016 tourten die Briten wacker quer durch die USA, doch das Medienecho fiel verhalten aus. „Die Radiosender mochten unser zweites Album offenkundig nicht so wie das erste“, bekundet der Songschreiber. Auch das heimische Management wirkte zunehmend desinteressiert. „Als wir die Tour beendet hatten, waren wir annähernd pleite.“ Nicht einmal die Erinnerung an ihre Supportshows für die Rolling Stones konnte den Frust vertreiben...

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