Warum sich MOTHER OF MILLIONS nach der Goethepflanze benannt haben und mehr

26. Oktober 2024

Mother Of Millions

Warum sich die Metalprogger MOTHER OF MILLIONS nach der Goethepflanze benannt haben

Warum sich die Metalprogger MOTHER OF MILLIONS nach der Goethepflanze benannt haben und vieles mehr Die Goethepflanze ist ein Dickblattgewächs, das sich durch seine spezielle Art der Vermehrung auszeichnet: Sie bildet an ihren Blatträndern unzählige Minipflanzen, die sie dann nur noch abzuwerfen braucht. Deshalb wird sie bei uns auch „Wunderblatt“ genannt. Die Engländer haben einen poetischeren Namen für sie: „Mother of Millions“. Für das gleichnamige griechische Metalprog-Quartett ist diese Vermehrungsart eine Metapher für ungezügelte Kreativität, die es für seine künstlerische Arbeit gern in Anspruch nimmt. Dies und vieles mehr hat uns Gitarrist Kostas Konstantinidis im Interview zum neuen Album „Magna Mater“ verraten.

eclipsed: Warum habt ihr euch nach einer ganz besonderen Pflanze benannt?

Kostas Konstantinidis: Abgesehen davon, dass der Begriff für uns gut klang, hat die Pflanze zwei Eigenschaften, die uns inspirieren: ihre unkontrollierte Reproduktion und ihre Giftigkeit.

eclipsed: Das musst du uns näher erklären. Insbesondere, warum euch die Giftigkeit inspiriert.

Konstantinidis: Unkontrollierte Reproduktion ist für uns eine Metapher für ungezügelte Kreativität. So sehen wir uns arbeiten. Alles ist erlaubt, und Überraschungen sind jederzeit möglich. Giftigkeit betrachten wir nicht als etwas von sich aus Böses. Bezogen auf die Welt der Ideen ist Toxizität eine Eigenschaft, die den gewöhnlichen Fluss der Dinge unterbricht und in Kombination mit unkontrollierter Reproduktion Evolution bewirken kann Eine neue Idee, die sich schnell verbreitet, ist immer „toxisch“ für das Althergebrachte, das nur dem Bekannten vertraut. In diesem Sinne wollen wir mit neuen musikalischen Ideen toxisch sein.

eclipsed: „Magna Mater“ ist ein cooler Albumtitel. Wen genau meint ihr damit? Und worum geht es auf dem Album? Ich gehe mal davon aus, dass es ein Konzeptwerk ist.

Konstantinidis: Ja, das ist es. Es geht um Emotionen, die schwierig zu verarbeiten sind. Normalerweise fokussieren wir uns ja auf den Anfang und das Ende eines Prozesses. Wir konzentrieren uns aber mit dem Album auf die Bewegung, auf das Dazwischen. Stell dir ein Land von Emotionen vor, durch das wir reisen, um sie zu verarbeiten, einen Ort zwischen Schutzraum und Fegefeuer. Wir wollten ein ursprüngliches und religiöses Symbol dafür haben. Magna Mater schien uns da passend, eine Göttin, die ihren Namen und ihre Eigenschaften durch die Jahrhunderte vielfach geändert hat und damit eine Art Projektion für die menschliche Vorstellungskraft und Erfahrung ist.

Lest mehr im aktuellen Heft ...