Da hat er die Bluesrock-Gemeinde ganz schön überrascht, als er nach seinem Livealbum „Live 2014 – Night Train To Budapest Farewell Tour“ wirklich für einige Zeit von der Bildfläche verschwand. Der zehn Jahre zuvor mit „The Blues“ zum ersten Mal in den Fokus gerückte Multiinstrumentalist, der erst qua Umweg über seine Begeisterung für die Blues-Alben Gary Moores zur Gitarre kam, legte eine Pause ein. Dass dies jedoch nicht der endgültige Abschied von der Musikszene sein konnte, war klar, denn ein solches Talent zieht mit Anfang 30 nicht so einfach einen Schlussstrich...
eclipsed: Rücktritt vom Rücktritt? War es die berühmte Auszeit, die jeder mal braucht, oder hattest du damals schon die Idee zum Henrik Freischlader Trio (HFT)?
Henrik Freischlader: Nach rund zehn Jahren konstantem Touren und der Veröffentlichung meiner eigenen Alben wie auch jener, die ich für befreundete Musiker für mein Label Cable Car Records produziert habe, realisierte ich, wie diese Prozesse immer mehr zur Routine wurden. Ich fühlte in mir einfach die Notwendigkeit einer Pause, um durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen. In meiner freien Zeit reifte dann der Wunsch, wieder „back to the roots“ zu gehen, so wie ich damals ursprünglich auch anfing – und die Idee zum Trio entstand.
eclipsed: Was ist für dich, abgesehen von deinen neuen Musikern, der größte Unterschied zu deinen Projekten bis „Budapest“?
Freischlader: Ich denke, dass wir im Trio ein großes Jam-Potential haben und selbst manchmal nicht genau wissen, was jeden Abend bei den Konzerten passiert. Das macht das Ganze spannend!