Music From Time And Space Vol. 55

LONELY ROBOT - God Vs Man (5:41)
Album: Please Come Home (2015)
Label/Vertrieb: InsideOut/Universal
www.insideoutmusic.com

LONELY ROBOT ist das neue Projekt von John Mitchell (It Bites, Arena). Auf dem Debütalbum „Please Come Home“ hat der Brite nicht nur das Songwriting, sondern auch die Produktion übernommen und zeigt, dass er trotz überragender instrumentaler Fähigkeiten eher auf die Erzeugung der passenden Atmosphäre achtet.

 

ARCANE - Instinct (6:59)
Album: Known/Learned (2CD) (2015)
Label/Vertrieb: Sensory/The Laser’s Edge/Alive
www.arcaneaustralia.com

Auf ihrem neuen Doppelalbum liefern die Australier starken modernen Prog-Stoff mit großen emotionalen Momenten, in die man wie in einen guten Spielfilm eintaucht. Den Trip zwischen verschiedenen Polen macht nicht zuletzt der packende Gesang zum Erlebnis. Hier trifft Opulenz auf Schnörkellosigkeit!

 

THE NEAL MORSE BAND - The Grand Experiment (5:27)
Album: The Grand Experiment (2015)
Label/Vertrieb: InsideOut/Universal
www.nealmorse.com

Erstmals in seiner Karriere ist NEAL MORSE ohne Vorbereitung ins Studio gegangen. Herausgekommen ist ein Album mit leicht reduziertem Prog-Faktor, auf dem dafür aber auch die frischen Ideen seiner Bandpartner Mike Portnoy, Randy George, Eric Gillette und Bill Hubauer Platz finden. Experiment gelungen.

 

BLACK STAR RIDERS - The Killer Instinct (3:31)
Album: The Killer Instinct (2015)
Label/Vertrieb: Nuclear Blast/Warner
www.blackstarriders.com

Von „Killer On The Loose“ von Thin Lizzys “Chinatown”-Album zu “The Killer Instinct”, Album wie Song, sind es stilistisch nur wenige Schritte, aber sie werden von Scott Gorham und seinen Mannen selbstbewusst und mit offenem Visier für frische, neue Ideen und hardrockiger als die Stammband beschritten.

 

GINGERPIG - The Nature Of The Fool (4:43)
Album: Ghost On The Highway (2015)
Label/Vertrieb: Suburban/MIG/SPV
www.gingerpigband.com

Retro ist in. Die Holländer gehen deshalb unbeirrt ihren Weg weiter in Richtung Vintage-Rock. Mehr Songs und Hooks, weniger psychedelische Jams. Knarzgitarren und Riffarbeit nähern sich stark Black Sabbath oder Uriah Heep an. Selbst AC/DC klopfen an. Trocken, hart, klassisch. Diese Höllenhunde bellen laut.

 

PALLAS - New Life (4:49)
Album: Wearewhoweare (2015)
Label/Vertrieb: Pallas/Just For Kicks
www.pallasofficial.com

Da steht eine Band selbstbewusst zu sich selbst. Die Schotten machen klar, dass sie Prog mal hart, mal melodisch zu inszenieren wissen. Düstere Gothic-Spannung. Musik monumental wie das antike Griechenland. Zivilisationskritik gegen eine Gesellschaft, die sich im Schein digitaler Welten selbst vergisst. (Review: eclipsed 2/2015)

 

THE SCENES - Hunters (3:03)
Album: Beige (2015)
Label/Vertrieb: SoF/BB*Island/Cargo
www.scenesband.com

Auf ihrem zweiten Album verwirren die Finnen zunächst mit cooler Bowie-Ästhetik. Doch beim weiteren Hören offenbaren sie ihr wahres Wesen. Und das ist mitreißender, emotionaler und auch hintergründiger Indie-Rock, der in seinen Kontrasten zwischen noisigen Eruptionen und zerbrechlicher Melancholie am stärksten ist.

 

EIVØR - Morning Song (4:56)
Album: Bridges (2015)
Label/Vertrieb: Tutl/Cargo
www.eivor.com

Die Färöische Musikerin begeistert auf ihrem neuen Album mit einer Mischung aus der exotisch anmutenden Folklore ihres Heimatlandes, avantgardistischen Songstrukturen und melodieseligem Artpop. Ihr ätherischer Gesang, der ihr Vergleiche mit Björk eingebracht hat, verleiht dem Sound die besondere Note.

 

PETE ROSS & THE SAPPHIRE - Have You Seen The Incubus? (4:08)
Album: The Boundless Expanse (2015)
Label/Vertrieb: Beast/Cargo
www.peterossandthesapphire.com

Hier steht der Gesamtcharakter eines Albums im Zentrum. Die Folkrockband um Pete Ross und Susy Sapphire bereisen einem Kaleidoskop gleich geliebte alte Musikwelten: Sixties und Seventies. Unschuldige Hippie-Mucke, psychedelisch verschleppte Sounds, herrlich altbackene Klänge und dazu eine Stimme, die Nick Cave ähnelt. (Review: eclipsed 2/2015)

 

LOVE MACHINE - The Vision Of How The Office Becomes A Hurricane (6:18)
Album: A Present To The Galaxy (LP) (2015)
Label/Vertrieb: Tonzonen/Clearspot
lovemachinegermany.bandcamp.com

Psychedelische Zeitlupe als Motto. Verlangsamung kennt wohl ein jeder, der mal etwas zu viel erwischt hat. Wer dann diese Scheibe des Düsseldorfer Quintetts mit loungiger Tastenarbeit, abgespacetem Sax, entspannt fließenden Gitarren und einer düsteren Stimme wie Jim Morrison nach langen durchzechten Nächten auflegt, fliegt ab. (Review: siehe „Die schwarze Rille“)