Music From Time And Space Vol. 62

MARILLION - The New Kings (IV): Why Is Nothing Ever True? (3:10)
Album: FEAR - Fuck Everyone And Run (2016)
Label/Vertrieb: earMUSIC/Edel
www.marillion.com

Politik und Prog vereint in emotional aufwühlenden, wunderbar arrangierten Longtracks – das neue Album der britischen Prog-Legende hat es in sich. Marillion beziehen klar Position gegen die stetig wachsende, unselige Macht des Kapitals und verpacken ihr „Protestalbum“ (Steve Hogarth) in anmutige, experimentelle, mitreißende Songs.

VOLA - Stray The Skies (4:11)
Album: Inmazes (2016)
Label/Vertrieb: (Mascot/Rough Trade)
www.volaband.com

Horizontlose Synthie-Teppiche und gewaltige Djent-Riffs markieren die Extreme, zwischen denen sich die Dänen Vola auf ihrem Debüt „Inmazes“ positionieren. Doch vor allem die wunderbaren Gesangsmelodien machen süchtig. Der bombastische Edel-Refrain in „Stray The Skies“ zum Beispiel ist einfach nur großes Kino.

WOVENHAND - Crook And Flail (4:29)
Album: Star Treatment (2016)
Label/Vertrieb: Glitterhouse/Indigo
www.wovenhandband.com

Der berühmteste Wanderprediger der Rockszene meldet sich mit “Star Treatment” wieder zu Wort, und David Eugene Edwards hat nichts von seiner Dringlichkeit und seiner manchmal Angst einflößenden Intensität verloren. Das Album ist, wie „Crook And Flail“ beweist, vielleicht noch eine Spur fordernder geworden als die Vorgänger.

SHAMALL - Linolenic Acid (5:59)
Album: History Book (2016)
Label/Vertrieb: 2L Productions/shamall.com
www.shamall.com

Norbert Krüler alias SHAMALL präsentiert eine große 5CD-Werkschau, die seine Werke zwischen Prog, Space Rock und Elektronik dokumentiert.. CD 5 (auch als Einzel-CD unter dem Titel „Continuation“ erhältlich) bringt neues Material, sphärische Passagen und mächtig treibende Gitarren- und Synthie-Soli wie bei „Linolenic Acid“ inklusive.

EDENSONG - The Atman Apocalypse (9:28)
Album: Years In The Garden Of Years (2016)
Label/Vertrieb: The Laser’s Edge/Alive
www.edensongtheband.com

Die New Yorker EDENSONG servieren das abwechslungsreichste Retroprog-Mahl, das man derzeit ergattern kann: Folk mit Querflöte, Minimal Music, packender Rock, krude Rhythmuswechsel und immer wieder vertrackte Passagen à la Gentle Giant, Anekdoten und Co. Das ist Champions-League-reif wie „The Atman Apocalypse“, beweist.

GENS DE LA LUNE - Sous off horreur (9:49)
Album: Epitaphe (2016)
Label/Vertrieb: Arts En Avant/gensdelalune.fr
www.gensdelalune.fr

Dieses aufwendige Konzeptalbum vom Ex-Ange-Keyboarder Francis Décamps & Co. widmet sich auf zwei CDs dem Leben des französischen Dichters Léon Deubel (1879 - 1913). An Genesis angelehnter Prog, chansonartiger Gesang und viele Klangspielereien mit Jahrmarkt-Ästhetik. „Sous off horreur“ führt perfekt in diesen theatralischen Kosmos ein.

THE MARCUS KING BAND - Ain't Nothin' Wrong With That (3:46)
Album: The Marcus King Band (2016)
Label/Vertrieb: Fantasy/Universal
www.themarcuskingband.com

Sie geben sofort Gas auf ihrem zweiten Album. Die sechsköpfige The Marcus King Band aus South Carolina legt gleich Bläser-betrieben los. Ihr sologetriebener Southern Rock mit souligem Gesang nimmt jeglichen Umweg, aber kommt gerade deshalb oft viel schneller an. Das swingt, macht Spaß und Vorfreude auf ihre Livekonzerte.

SEVEN IMPALE - Languor (7:35)
Album: Contrapasso (2016)
Label/Vertrieb: Karisma/Soulfood
www.sevenimpale.bandcamp.com

Die norwegische Fusion-Band SEVEN IMPALE bietet auch auf ihrem zweiten Album eine abgedrehte Mixtur aus Prog, Jazz und Experimental Rock irgendwo zwischen Motorpsycho, Van der Graaf Generator, King Crimson und Frank Zappa. „Langour“ ist einer der wuchtigsten,  zugleich zugänglichsten Songs von „Contrapasso“.

FREEDOM TO GLIDE - Enigma (8:01)
Album: Fall (2016)
Label/Vertrieb: Rubystorm/Just For Kicks
www.freedomtoglide.com

Das britische Duo FREEDOM TO GLIDE hat mit seinem zweiten Album – ganz seinem Namen entsprechend – einen ureigenen Weg gefunden, Pink-Floyd-Atmosphäre ins Hier und Jetzt zu transportieren und in erlesene Songformate zu gießen. Dass dabei packende Solistik nicht zu kurz kommt, belegt (nicht nur) dieser Song.

POOR GENETIC MATERIAL - Absence - Part 1 (edit) (10:12)
Album: Absence (2016)
Label/Vertrieb: QuiXote/H'Art
www.facebook.com/poorgeneticmaterial

Wunderbare, an Pink Floyd gemahnende, sphärische Klänge, dichte Arrangements und dazu eine tiefschürfende Reflexion über Abwesenheit. Auf ihrem neuen Album setzt die deutsche Band auf eine warme Atmosphäre, Spielfreude und viel Emotionalität. Der die Platte umrahmende, insgesamt fast 30-minütige Titeltrack weist dabei die Richtung.