Der Name „The Neal Morse Band“ deutet es an: Mit Schlagzeuger Mike Portnoy, Bassist Randy George, Keyboarder Bill Hubauer und Gitarrist Eric Gillette hat der Namensgeber inzwischen eine feste Besetzung etabliert und lässt inzwischen vermehrt auch andere Einflüsse zu. Wir sprachen mit Neal Morse und seinem ewigen Kompagnon Mike Portnoy.
eclipsed: Neal, lass uns zunächst kurz auf deinen Auftritt mit Spockʼs Beard beim diesjährigen „Night Of The Prog“-Festival zurückblicken. Wie hast du den Gig erlebt?
Neal Morse: Es war einfach grandios. Da oben auf der Loreley herrscht wirklich immer eine ganz besondere Atmosphäre. Ich war ja nun schon ein paar Mal dort eingeladen, aber so viel Spaß wie diesmal hatte ich glaube ich noch nie. Wenn ich die beiden Beard-Gigs vergleichen müsste [Loreley und Morsefest; Anm.], dann hat mir der auf der Loreley mehr Spaß gemacht, denn dort waren alle nicht so angespannt. Beim Morsefest liefen schließlich auch die Kameras mit, so dass wir uns keine Fehler erlauben durften.
eclipsed: Ihr habt bei beiden Shows das Album „Snow“ komplett gespielt. Welche Gefühle kamen da bei dir hoch?
Morse: Das war schon seltsam, als ob man ein zur Adoption freigegebenes Kind wieder zurückbekommt. Ich bin ja damals kurz nach der Veröffentlichung ausgestiegen, und die Songs wurden im Prinzip nie live gespielt.
eclipsed: Von „Snow“ ist es letzten Endes nur ein kleiner Schritt zum neuen Album „The Similitude Of A Dream“. Beide haben einen thematisch ähnlichen Ansatz.
Morse: Beide Alben erzählen eine sehr tiefe spirituelle Reise. „The Similitude Of A Dream“ beruht auf dem Buch „The Pilgrimʼs Process“ (dt.: „Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“) von John Bunyan aus dem Jahr 1678. Das Buch ist die Chronik der spirituellen Reise eines Mannes, die in der „Stadt der Zerstörung“ beginnt und an einen Ort der Erlösung führt. Amüsant ist eigentlich, dass das Album jetzt nur die ersten 75 oder 80 Seiten des Buchs abdeckt. Vielleicht hätten wir eine Fünfer-CD-Kollektion machen sollen? Wer weiß, vielleicht später!