eclipsed Nr. 125 / 11-2010

JOHN LENNON
Kill your idols!

Am 9. Oktober wäre John Lennon siebzig Jahre alt geworden, am 8. Dezember jährt sich sein Todestag zum dreißigsten Mal. Der ideale Zeitpunkt, um das kurze Leben des Beatle in Schlaglichtern Revue passieren zu lassen. Ein Blick hinter den Mythos.

PHIL COLLINS
„Kein Mitleid bitte!“

Noch vor zwei Jahren hatte Phil Collins betont, nicht mehr ins Studio gehen zu wollen. Nun legt der in der Schweiz lebende Brite mit „Going Back“ ein Album mit Interpretationen von Motown-Nummern vor. Doch die Anzeichen mehren sich, dass diese Einspielung nun tatsächlich das Abschiedsgeschenk des erfolgreichen Musikers und Schauspielers sein könnte.

125 MAGISCHE MOMENTE

Nach den 100 großen Momenten der Rockgeschichte machen wir es zur 125. Ausgabe ein bisschen kürzer. Es geht nicht um Großereignisse, nicht um legendäre Alben oder die besten Tracks aus über vier Jahrzehnten. Wir gehen in die Songs rein, orten den einzelnen Moment, der haften bleibt, der eine Magie ausstrahlt, der zum immer-wieder-hören geradezu animiert. Wer hat nicht schon mal eine Cassette mit den besten Soli zusammengestellt oder einen ¥magischen Moment´ über die A-B-Funktion des CD-Players unzählige Male hintereinander gehört. Das Spektrum reicht vom klassischen Solo über Refrains, Intros, die Übereinanderschichtung von Instrumenten, Breaks, Outros bis hin zur Bridge, die magischer als der Song selbst sein kann. Vorab: Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es gibt sicherlich Tausende, Zehntausende und noch mehr Sequenzen, die wir an dieser Stelle hätten präsentieren können. Viel Spaß beim Wieder-/Neu-Hören von Klassikern und unbekannten Großtaten. Als Service stellen wir eine Auswahl an Youtube-Links auf unsere Website www.eclipsed.de.

LIS ER STILLE
Der Rest ist Schweigen

Als sie in der letzten Ausgabe für „The Cobrillo“ den Titel „Album des Monats“ abholte, schien sie aus dem Nichts gekommen zu sein. Dabei hat die dänische Formation Lis Er Stille bereits ihre dritte Einspielung vorgelegt. Doch es liegt ein Schleier des Ungewissen und des Vagen über dem Quartett, das progressive Songstrukturen mit dem Tumult des Alternative Rock und der Raffinesse des New Artrock verbindet. Lis Er Stille lieben es, sich zu entziehen.

KILLING JOKE
Die wilde 13

Jaz Coleman hat zwei Ehrendoktortitel, er leitet die Prager Sinfoniker, gilt als Nachfahre von Ghandi und macht seit 32 Jahren anarchischen Krach mit der Post-Punk-Institution Killing Joke. Wie das zusammenpasst? Gar nicht. Doch genau das macht den Reiz des subversiven Jetsetters aus, der mit „Absolute Dissent“ bereits sein 13. Studioalbum vorlegt.

THE STOOGES
No-Fun-Punk

2010 ist ihr schmaler Backkatalog erneut aufgelegt worden: „The Stooges“, „Fun House“ und „Raw Power“ waren bei ihrem ersten Erscheinen volle Breitseiten gegen den guten Geschmack bzw. gegen das, was Rockfans Ende der Sechziger/Anfang der Siebziger landläufig dafür hielten. Wir erzählen die kurze, heftige Frühgeschichte der Band mit dem berüchtigten Frontmann Iggy Pop.

CURVED AIR
Von „Hair“ zu Air

Beim Isle-of-Wight-Festival 2008 verblüfften Curved Air das überwiegend junge Publikum mit ausgefeiltem Prog, der alles andere als altbacken war. Nach intensiver Internetrecherche wurde den Kids klar, dass sie Zeuge der neuerlichen Wiedergeburt eines beißwütigen Rock-Dinos geworden waren. Sängerin Sonja Kristina blickt für uns zurück auf die Anfänge.

ACHIM REICHEL
Wenn einer eine Reise tut

Den Hamburger Musiker, Komponisten und Produzenten Achim Reichel zeichnet aus, dass er schon immer seinen eigenen Weg gegangen ist. So überraschte – und schockierte – der Ex-Rattle Anfang der Siebzigerjahre mit dem psychedelisch-experimentellen Album „Die grüne Reise“ – und setzte damit als A.R. & Machines einen Krautrock-Meilenstein, der hierzulande lange unbemerkt blieb.

DREAM THEATER
Zeitenwende

Völlig überraschend hat Mike Portnoy Anfang September seinen Ausstieg bei der New Yorker Progmetal-Institution Dream Theater verkündet. Die Band und der Schlagzeuger haben in getrennten Presseerklärungen ihr Bedauern über die Trennung ausgedrückt. Doch trotz aller Beteuerungen dürfte diese Wendung für die Fans einen bitteren Beigeschmack haben.

THE ORB
„Was uns mit Floyd verbindet?

Die Battersea Power Station!“ Seit über zwanzig Jahren betreibt der Londoner Alex Paterson mit seiner Band The Orb seine Spielchen zwischen House, Ambient und Elektronik – Stilen, den er seine eigene Note verleiht. Mit „Metallic Spheres“ legt er nun ein Album vor, das einmal mehr neue Facetten freilegt und einen überraschenden Gastmusiker präsentiert: Pink-Floyd-Gitarrist David Gilmour.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
LEONARD COHEN – FAMOUS BLUE RAINCOAT

In einem der beeindruckendsten Songs seines an großen Liedern reichen Repertoires erzählt Cohen von Liebe, Freundschaft und Vergänglichkeit – doch stellt der kanadische Barde seine Dreiecksbeziehung als lyrisches Rätsel dar, bei dem das nicht gesagte ebenso wichtig ist, wie das Ausgesprochene.

EINKAUFSZETTEL ELTON JOHN
Liberace des Rock’n’Roll

Er machte Schlagzeilen als Federboa-Paradiesvogel auf den Spuren des Amerikaners Liberace, als Liebhaber exzentrischer Brillen und – seiner Körpergröße geschuldet – grotesker Plateauschuhe. Doch Elton John, Sänger, Komponist und Pianist, hat im Laufe von über vier Jahrzehnten bewiesen, dass er weitaus mehr kann, als über „tote Blondinen zu singen“, wie Keith Richards 1997 nach der Lady-Di-Version von „Candle In The Wind“ spöttelte. Einige hundert Millionen verkaufte Tonträger seit 1969, darunter auch Filmmusiken und Musicalkompositionen, sprechen für sich, und der kleine Mann aus Middlesex wanderte dabei zwischen allen möglichen Stilen. Das begann mit dem hier und da psychedelisch, aber auch folkig angehauchten Debüt, wechselte von Rock zu Pop und zurück, zwischendurch gab es auch mal Country-Anklänge und Prog-Ausflüge.