eclipsed Nr. 152 / 7/8-2013

BLACK SABBATH
Neue Songs aus der Black Box

Es ist tatsächlich da, das erste Black-Sabbath-Album mit Ozzy Osbourne seit 35 Jahren! Hatten Fans bei der ersten Ankündigung dieses Pakts noch geglaubt, sie hätten sich verhört, halten sie jetzt mit „13“ eine Aufnahme in Händen, die nicht nur real ist, sondern auch noch gelungen. Und das, obwohl Osbourne bei den Sessions einen üblen Rückfall in seine alte Drogenroutine hatte. Kumpel Geezer Butler gibt eclipsed Einblicke in die Gemütslage der Band und die Vorgänge in und abseits des Studios.

MIKE OLDFIELD
Mit dem Glockenschlag: 60/40

Vierzig Jahre ist es her, dass ein gerade mal 20-jähriger Bursche sein monumentales Debütalbum veröffentlichte. Am 15. Mai 2013 feierte Mike Oldfield seinen sechzigsten Geburtstag, nur zehn Tage später wurde „Tubular Bells“ vierzig Jahre alt. Zwei gute Gründe, die abwechslungsreiche Karriere des öffentlichkeitsscheuen Briten zu beleuchten, die immer ein wenig vom Schatten seines Opus magnum überlagert wurde.

STORM THORGERSON
Der Bilderstürmer

Er war einer der ganz Grossen seines Fachs, ein Star der Coverdesigner-Szene. Seine Bilder wurden bisweilen ebenso kultisch verehrt wie die Musik, die sie verpackten. Am 18. April starb Storm Thorgerson im Alter von 69 Jahren an einer langjährigen Krebserkrankung. eclipsed erinnert an Stationen einer besonderen Karriere.

KULTALBEN!
Please release me

„Re-Releases von Aufnahmen aus den Sechziger- bis Achtzigerjahren haben Konjunktur. Sie sind ein probates Mittel, um den Backkatalog von Bands und Künstlern wieder ins Bewusstsein der Hörer zu rufen. Dabei wissen besonders die Major Labels zu klotzen und hauen immer wieder hochwertige Veröffentlichungen namhafter Acts raus. Im Bereich Progressive Rock machen sich jedoch auch kleinere Firmen um die musikalische Bestandsverwaltung verdient: Sehr aktiv ist neben MIG aus Deutschland das englische Label Esoteric, das in den vergangenen Monaten Platten von Argent, Cressida, Tangerine Dream, Touch und Robert Wyatt neu aufgelegt hat. Noch erstaunlicher ist, dass inzwischen auch Majors CDs herausbringen, die seinerzeit allenfalls Insider-Status hatten: So haben EMI jetzt den Janus-Klassiker „Gravedigger“ wiederveröffentlicht, während Warner Brothers mit „Stonehenge“ von Chris Evans und David Hanselmann ihrerseits den Stein ins Rollen bringen.

QUEENSRŸCHE
Streitfall Rÿche gegen Rÿche

„Im Juni 2012 zog die Band die Reissleine. Nachdem sie im April Geoff Tates Frau als Managerin gefeuert hatten, entschlossen sich Queensrÿche, auch den Sänger selbst zu entlassen. Musikalisch, geschäftlich und menschlich gab es keine Basis mehr. Das vorläufige Ende vom Lied: Bis zum nächsten Gerichtstermin im November dürfen sowohl Tate als auch seine frühere Band mit dem neuen Sänger Todd LaTorre unter dem gewinnbringenden Namen Queensrÿche touren und Alben veröffentlichen.

RAY MANZAREK
Das Prinzip Arbeit

„Am 20. Mai starb Doors-Keyboarder Ray Manzarek. Mit dem US-Amerikaner ging nicht nur ein grandioser Musiker, sondern auch einer der kritischsten Zeitzeugen der Hippie-Ära, der es zwar liebte, sich selbst zu verklären, aber mit seiner Generation stets hart ins Gericht ging.

MICK JAGGER
70 unsterbliche Jagger-Zitate zum 70.

„Er wolle lieber sterben denn als 45-Jähriger noch auf der Bühne stehen und „Satisfaction“ singen, verriet Mick Jagger 1972, und kündigte wenig später an: „Wenn ich 33 bin, ist Schluss“. Am 26. Juli wird der phänomenale Rockperformer 70 Jahre alt – und er tobt noch immer über die Bühnen dieser Welt und kräht seinen berühmten Schlachtruf von der unerfüllten Befriedigung.

BALLAKÉ SISSOKO
The Sound of Violence

„Die betörende Instrumentalmusik des Kora-Spielers Ballaké Sissoko klingt so friedlich, als könnte es nie ein böses Wort zwischen zwei Menschen geben. Tatsächlich transportiert sie Kommentare zu der Situation in Bissokos waidwundem Heimatland Mali. Die Klangkunst des in Frankreich lebenden Künstlers mutet wie eine Art afrikanische Renaissancemusik an, in der das traditionelle Instrument Kora zu einer Friedensharfe wird.

SIGUR RÓS
Nicht ewig behäbig

Mit ihrem neuen Album setzt sich die eigenartige Band aus dem eigenartigen Land neu in Szene: Sigur Rós schlagen eindeutig aggressivere Töne an – möglicherweise als Reaktion auf die Behäbigkeit der Vergangenheit, wie Frontmann Jónsi im Gespräch mit eclipsed mutmasst. Marcel Anders besuchte den nach Björk berühmtesten Musiker Islands in seinem natürlichen Lebensraum – und liess sich von ihm mörderischen Kaffee und tödliches Bier einflössen.

Weiter im Text! Kultige Songs und ihre Bedeutung
GRAND FUNK RAILROAD – WE’RE AN AMERICAN BAND

Wenn junge Rockbands on the road sind, ist meist für eine Menge Spass der derberen Sorte gesorgt. Vor allem in den Siebzigerjahren glichen die Tourneen einiger Musiker Raubzügen wilder Horden. Grand Funk Railroad sahen in der hohen Kunst des rücksichtslosen Feierns allerdings eine amerikanische Spezialität.

Einkaufszettel RAINBOW
Leuchtend lautes Hardrock-Spektrum

1974. In Ritchie Blackmore gärt es. Das dezent soulige und funkige Album „Stormbringer“ seiner Band Deep Purple ist nicht das, was er will. In dem Gitarrist reift der Entschluss, seine Vorstellung von Hardrock mit anderen Musikern zu verwirklichen. Er schnappt sich die Purple-Vorgruppe Elf und bucht Studiozeit. Das Ergebnis „Ritchie Blackmore’s Rainbow“ erscheint nur gefühlt einen Moment, nachdem er seinen Purple-Kollegen seine Entscheidung mitgeteilt hat, die Band zu verlassen. Doch die Kooperation mit Elf war nur ein erstes Vehikel, um auszubrechen…