BULBUL - Hirn Fein Hacken

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Noise | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7/10 | Label: Exile On Mainstream | Autor: CA


„Fire“, „Uhu“, „Bomb“, „Gurdy“ – Bulbul ist keine Band der großen Worte. Ihre Musik ist aber groß genug, um aufzufallen. Bulbul versprechen nichts, was sie nicht auch halten könnten – „Hirn Fein Hacken“ – wenn‘s geweiter nichts ist. Die Musiker, die auf die extravaganten Namen Raumschiff Engelmayr, Derhunt und Didi Kern hören, nabeln sich von klassischen Rockschemata ab und geben die lärmenden Vieldeuter. Denn die Bulbul- Musik lässt sich unterschiedlich interpretieren, jedoch nie missdeuten. Da ist man sich nicht zu schade, mit „I hea eh schon lång nix mea“ klassische Mundart abzuliefern und diese in einen Sound zu packen, der den Druck von Primus mit sich führt. Das ist doch mal eine sympathische Art von Volkstümelei. „Kanzla“ ist Hirnfeinhacken in neun Minuten. Diese rein instrumentale Ekstase knüppelt sich mit mächtigen Bässen und klirrenden Gitarren ins eigene Delirium – Big Black war gestern. „Fisole“ besitzt den Drang zur Zwangsjacke, „Quicksand“ das Talent, auf Dinge zu zeigen, die eigentlich nur diffus vorhanden sind. Oder bildet man sich z. B. die „You Really Got Me“-Reminiszenz nur ein?

Top-Track: Kanzla

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