CRIPPLED BLACK PHOENIX - White Light Generator

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Artrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 159 / 4-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Cool Green | Autor: AS


Pünktlich zu ihrem zehnjährigen Jubiläum legen Crippled Black Phoenix den fünften Longplayer vor. „Es sollte ein klanglich einfacheres Album werden, das sich mehr um gute Songs dreht als um musikalisches Können“, so Bandgründer Justin Greaves. In der Tat wirken die 13 neuen Tracks recht kompakt, ohne dadurch auch nur einen Deut ihrer Anziehungskraft einzubüßen, mit der die New Artrocker aus Bristol ihre Musik bislang versehen haben. Im Gegenteil, mit etwas weniger „Glockenpracht“ (Greaves) kommt einem nun so etwas wie das Innere, Unverfälschte der Gruppe zu Ohren. Und das kann einen mit seiner schleppenden Agonie („No! Part 2“) oder Wucht und Unbändigkeit („Black Light Generator“) schon umhauen. Wie die letzten beiden Alben wurde auch „White Light Generator“, bei dem erstmals der vor einer Weile zur Band gestoßene Gitarrist und Sänger Daniel Änghede im Studio mittut, im ostenglischen Lincolnshire aufgenommen, erneut produziert von Ewan Davies und Justin Greaves. Dennoch gibt es diesmal auch ganz neue Töne vom Phoenix zu hören. So überrascht er gleich zu Beginn mit einer Countryballade („Sweeter Than You“) und dem sich anschließenden hymnischen „No! Part1“, das mit E-Piano und Streichern zunächst an The Pineapple Thief und mit dem Gesang im Refrain an Brian Ferry erinnert. Der zweite Teil des Albums, das in eine Black und eine White Side gegliedert ist, beginnt mit der orientalisch angehauchten Uptempo-Nummer „Northern Comfort“. Dieser geht über in das nachdenkliche, pianodominierte „Wake Me Up When It‘s Time To Sleep“, das sehr reizvoll Steven Wilson und Black Heart Procession (oder Loch Lomond) verbindet. Dieser zweite Teil ist nicht ganz so wuchtig wie die Black Side, er zeigt die Band von ihrer gefühlvolleren, vom US-Folk inspirierten Seite. „White Light Generator“ ist eine mehr als würdige Einspielung zum Jubiläum einer außergewöhnlichen Band.

Top-Track: No! Part 1 + 2

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