Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 160 / 5-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6.5/10 | Label: Snowhite | Autor: JV
Thematisch reist die fünfköpfige Band aus der Schweiz auf ihrem Debüt weit zurück bis in die Antike, wo sie sich von griechischer und römischer Literatur und Mythologie inspirieren lässt. Um den Feuerraub des Menschen am römischen Schmiedegott Vulcanus und den Anspruch auf Selbstbestimmung und Wärme geht es. Verpackt wird das in Moll-Melodien und dunkle Sounds, die einen schweren und tiefgründigen Doom-Charakter haben, aber dennoch erstaunlich grooven – auf eine dem Wave ähnliche Art und Weise („That What Lies In Between Is Smoke“). Gekrönt und bestimmt wird das Ganze von Omar Fras eher heller, etwas brüchiger Stimme, die ein bisschen kaputter als die von Robert Smith klingt. Verzweiflung, mal mehr, mal weniger, schwingt darin meist mit, ein wenig wie bei Katatonia-Sänger Jonas Renkse. Schnellere, tanzflächentauglichere Lieder wie die Single „How To Be Used“ tragen deutliche Popzüge, ohne dabei an Ernsthaftigkeit oder Melancholie zu verlieren. Ebenso finden sich hier Postrock-Balladen, die viel Zeit bekommen, um sich angemessen zu entwickeln („Kerberos“), aber teils auch ihre Längen haben („I Call My Enemies“).
Top-Track: That What Lies In Between Is Smoke