FANGER & SCHÖNWÄLDER FEAT. LUTZ GRAF-ULBRICH - Analog Overdose 5

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Electronic, Krautrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8.5/10 | Label: Manikin | Autor: WS


„Analog Overdose“ geht in die fünfte Runde. Manikin-Label-Boss Mario Schönwälder macht wieder gemeinsame Sache mit Thomas Fanger. Dieses Mal haben sie mit Lutz Graf-Ulbrich aber noch einen Gast dabei, den man als Lüül bestens aus Krautrocktagen bei Agitation Free und Ash Ra Tempel kennt. Und so wabert gleich das erste Stück „Ringbahn“ mitsamt sphärischer Gitarre wesentlich krautiger rüber als auf früheren „Analog Overdose“-Einspielungen. Der coole Rhythmus ist dennoch an modernen Goa anschlussfähig und Mellotron-Wolken erinnern an frühe Tangerine-Dream-Werke. Der zwölfminütige „Geisterbahnhof“ ist dann, wie der Titel schon sagt, ein gespenstisches Stück somnambuler Elektronik-Albtraum mit viel Raumklang. Andere Tracks wie „Wannsee“ gleichen mit luftigeren, entspannten Klängen das Spannungsverhältnis aus; da darf dann die Gitarre loungig schwingen. „West-Tangente“ schafft den Spagat zwischen „Berliner Schule“ und entspannter Michael-Rother-Gitarre. Der metrisch exakte „Zentralflughafen“ tönt dann wie Neu!. Ein 22-minütiger verspielter Longtrack beschließt diese herrliche Rundfahrt durch den elektronischen Kraut-Kosmos.

Top-Track: Geisterbahnhof

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