Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog, Ambient | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 165 / 11-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Schrottland | Autor: WS
Mit „The Hidden Symmetry“ hatte Gerd Weyhing eine feine Visitenkarte seiner Drone- und Loop-Soundscapes abgegeben. Nun gibt es mit dieser Doppel-CD eine reichhaltige Fortsetzung. Fünf Longtracks sind es im Ganzen geworden. „Forbidden Tracks“ entfaltet sich behutsam, ist wie eine sorgfältig geplante Wanderung durch ein archaisches asiatisches Hochgebirge. Die schneidende Gitarre, die sich zwischen die perkussiven Sounds schiebt, liegt im Ton zwischen Mike Oldfield und Edgar Froese, doch traut sie sich auch, disharmonisches Gebiet zu betreten. 32 Minuten lang wird diese knisternde Ethno-Spannung aufrechterhalten, ohne in Plattitüden zu verfallen. Echtes mentales Ohrenkino. „Cryptomeria“ ist dunkler und aggressiver, lässt die Gitarre elektrische Peitschenhiebe austeilen. Das flirrende „Das Reich des schwarzen Fisches“ könnte Mike Oldfield zu neuen Instrumental-Großtaten inspirieren, nimmt man den angeschlagenen Gitarrenton zum Maßstab. „Landscape And Memory“ ist sinfonischer gestrickt, mit flächigeren Sounds. Progressiven Ambient wie hier bekommt man nur selten so anspruchsvoll vorexerziert. Ein Glücksfall.
Top-Track: Forbidden Tracks