Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie, Garage | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 137 / 2-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Fire | Autor: WS
Guided By Voices aus Ohio setzten als Indie- Band dereinst Maßstäbe. Die Combo um Robert Pollard etablierte als eine der ersten den Low-Fi als musikalischen Standard. 2004 kam es zum Bruch, der allerdings nicht lange währen sollte. „Let’s Go Eat The Factory“ ist nun die Comeback-Platte. Zunächst geht’s mit „Laundry And Lasers” gewohnt ruppig zur Sache. Geblieben sind auch die ungewöhnlich kurzen Stücke. Mehr als die Hälfte der 21 Tracks überschreiten nicht die Zweiminuten-Grenze. „Doughnut For A Snowman“ erinnert an die Collegerock-Helden R.E.M. Der massive „Spider Fighter“ trifft prächtig ins britische Rockkontor, verwandelt sich dann jedoch überraschenderweise mit einer lang gezogenen Koda in eine Klavierballade. Auch danach schlägt das Pendel immer hin und her zwischen famos krachendem Garagenrock und balladeskem Alternative Rock. Für Abwechslung, orchestrale Beat-Avancen einerseits und Verzerrer-Attacken andererseits ist bestens gesorgt. Mit „We Won’t Apologize For The Human Race“ verabschiedet man sich fast so, als würde Peter Gabriel den Punk als Britpop neu erfinden wollen.
Top-Track: Spider Fighter