KAREN DALTON - 1966

Kategorie: CD-Reviews | Genre: Folk/Folkrock | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 138 / 3-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 8/10 | Label: Light In The Attic | Autor: WS


Karen Dalton ist eine fast vergessene Ikone der Greenwich-Village-Folk-Szene der sechziger Jahre. Sie hat mit Fred Neil, Tim Hardin und Bob Dylan zusammengearbeitet. Neben ihrem speziellen Banjospiel ist sie vor allem durch ihre bluesige Stimme bekannt geworden und in ihrem tiefen Ausdruck von Seelenschmerz mit Billie Holiday verglichen worden. Zeitlebens war sie eine Einsiedlerin, kämpfte mit Alkohol und Drogen und verstarb schließlich im Alter von nur 55 Jahren. Nick Cave nennt sie als seine Lieblingsbluessängerin. Nun gibt es Neues/ Altes von ihr zu hören, hat man doch Tapes aus Probeaufnahmen aus dem Jahre 1966 gefunden, auf denen sie allein an Banjo und Gitarre still vor sich hin musiziert. Tatsächlich strahlen diese Aufnahmen eine seltsame, schwer zu beschreibende Magie aus. Die Zerbrechlichkeit in Daltons Stimme lässt einen gebannt innehalten und ihr intimes Saitenspiel führt einen in die eigene Innenwelt. Viele bekannte Tim-Hardin-Stücke und Traditionals, die man so nie zuvor gehört hat, finden sich hier: „Reason To Believe“, „Cotton Eyed Joe“, „Green Rocky Road“. Viermal singt Toningenieur Richard Tucker mit. Ein berückendes Schatzkästchen.

Top-Track: Katie Cruel

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