Kategorie: CD-Reviews | Genre: Prog, Metal | Heft: Jahrgang 2013, eclipsed Nr. 150 / 5-2013 | VÖ-Jahr: 2013 | Wertung: 8/10 | Label: InsideOut | Autor: MB
Die abenteuerliche Reise von Leprous geht weiter. Seit ihrem Debüt „Tall Poppy Syndrome“ (2009) haben die Norweger, die einst als Prog-Sessionband für Black-Metal-Ikone Ihsahn aus der Taufe gehoben wurden, eine irre musikalische Entwicklung durchgemacht. Schon auf „Bilateral“ (2011) zeigte man sich vom ursprünglichen Ansatz (Black Metal, gepaart mit klassischem Progrock der Siebziger und jazzigen Passagen) emanzipiert. Mit dem ungleich düstereren „Coal“ legt man nun noch einmal nach. Die Palette des Quintetts aus Nottoden scheint nun nahezu unbegrenzt, die größten Gemeinsamkeiten bestehen derzeit wohl mit Freigeistern wie Devin Townsend oder Pain Of Salvation. Der Gesang rangiert von engelsgleich-poppig bis garstigbrutal, die Riffs wiegen zentnerschwer und werden auch gern mal mathematisch vertrackt serviert. Auf allen Songs lastet zudem eine eigentümlich melancholische Schwere, die jedoch niemals erdrückt. Mit „The Valley“, „Echo“ und dem brachialen Abschluss „Contaminate Me“ hat man darüber hinaus drei Longtrack-Knaller in petto. Diesem faszinierenden Soundstrudel kann man sich nur schwerlich entziehen.
Top-Track: Echo