Kategorie: CD-Reviews | Genre: Alternative/Indie, Prog | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 166 / 12-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 8/10 | Label: Glasville | Autor: JV
Die mit ihrem Debüt „Nightingale Express“ hoch gelegte Latte überspringen die Niederländer auf ihrem zweiten Album leicht und elegant. Geheimnisvoll hingetupfte Gitarrenklänge, gefolgt von mysteriösem Bass und spannungsgeladenen Drums, locken zunächst instrumental in die Soundwelten der Band. Erst spät setzt der Gesang ein beim Opener „A Brief Moment Of Future“. Mit erst sanfter, dann immer eindringlicherer und lauterer Stimme bestimmt Fons Herder Melodie und dramatische Steigerung. Aber nicht nur der Opener zieht in seinen Bann. Jeder Track baut seine ganz eigene Spannung auf. Ob mehrstimmige, an Clannad, aber auch stark an Anathema erinnernde Gesänge („Drifting Star“) oder ein watteweicher, tiefschwarzer Basssound, der einen reizvollen Kontrast zu den hohen Vocals bei „The Largest Fire“ legt und groovend in Dreampop-artige Gitarrenwände und zurück zur Gesangsstrophe führt – die Reise in unterschiedlichste Klangwelten bleibt durchweg aufregend. Auch ein über sieben Minuten langes Instrumentalstück wie „Hurled In The Sun“ packt einen wie ein Krimi mit seinen Tempo- und Atmosphärenwechseln von erdig rockend bis ruhig und verträumt.
Top-Track: The Largest Fire