Kategorie: CD-Reviews | Genre: Metal | Heft: Jahrgang 2012, eclipsed Nr. 137 / 2-2012 | VÖ-Jahr: 2012 | Wertung: 7/10 | Label: Nuclear Blast | Autor: ML
Während das erste Album mit der schwedischen Sängerin Anette Olzon, „Dark Passion Play“, für Nightwish-Verhältnisse eher eine „down to earth“-Geschichte war, dreht das Quintett bei seinem achten Album wieder an den ganz großen Stellrädern. Und zwar ohne wirklich zu neuen Ufern aufzubrechen. Denn dazu fehlt ihnen die musikalische Genialität. Aber gerade Olzon, die die populäre Tarja Turunen ablöste, scheint nun mit ihrer Stimme bei der Band angekommen. Wahrscheinlich würde Loriot nun sagen: „Früher war mehr Lametta“. Dafür gehen Nightwish auf „Imaginaerum“ in die Tiefe, sowohl musikalisch wie textlich. Mehr Licht in die hier erzählte Geschichte wird deren visuelle Umsetzung bringen. Mit ihr ist in den nächsten Monaten zu rechnen. Zunächst gibt es das Audio-Vergnügen, bei der Olzon Rock-kompatibler, aber auch feinfühliger agiert, als Tarja es tat. Musikalisch weitschweifig ist das Werk, ohne den Faden zu verlieren, verspielt, ohne virtuos zu wirken, und symphonisch breit angelegt, ohne ins Schwulstige abzudriften. Das Album, komponiert, getextet und produziert von Keyboarder Tuomas Holopainen, hat zum größten Teil mächtig Drive und wartet mit tollen Melodiebögen auf.
Top-Track: I Want My Tears Back