Kategorie: CD-Reviews | Genre: Rock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 161 / 6-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 6.5/10 | Label: Setalight | Autor: NM
Wer sich nach jenen Zeiten sehnt, als es die Queens Of The Stone Age noch krachen ließen, kann sich jetzt an einem Album erfreuen, das Geniestreichen wie „Songs For The Deaf“ huldigt. Oddjobmen liefern auf ihrem Debüt genau jenen treibenden Mix aus Stoner und Blues, mit dem Josh Homme und Co. erheblich an der Retrorock-Welle mitgebastelt haben. Weil sich Oddjobmen nur millimeterweise vom Original wegbewegen und sogar der Gesang arg an die Queens erinnert, ist in Sachen Kreativität beim Songwriting noch reichlich Luft nach oben. Immerhin betreiben die Berliner ihr Geschäft mit einer Energie, Präzision und Emotion, die in diesem Genre hierzulande nicht unbedingt an der Tagesordnung sind. Die gefühlvolle Seite des Trios kommt in dem Track „Havoc Love“ besonders gut zur Geltung. Nach einem druckvollen ersten Teil mit einem griffigen Refrain endet das Ganze in einem höchst melodischen Geplänkel. Dennoch sollte die Band bei der Wahl ihrer Stilmittel und womöglich auch ihrer Einflüsse noch eine Schippe drauflegen. Dass sie mit der Cover-Version von Ideals „Erschießen“ über den Tellerrand blicken, lässt hoffen.
Top-Track: Havoc Love