Kategorie: CD-Reviews | Genre: Instrumental, Prog, Postrock | Heft: Jahrgang 2014, eclipsed Nr. 162 / 7-8-2014 | VÖ-Jahr: 2014 | Wertung: 7.5/10 | Label: Aftermath | Autor: WP
40 Jahre zu spät geboren oder einfach hoffnungslos retro? Was das schwedische Trio Palefeather betrifft, ist beides nur die halbe Wahrheit. Denn Pierre Stam (Bass, Gitarre, Keyboards), Björn Petterson (Gitarre) und Robin Bergh (Schlagzeug) transkribieren den Sound von Bands wie Pink Floyd oder den frühen Barclay James Harvest ins Hier und Jetzt. Sie kreuzen (Retro-) Prog mit Postrock. Ein interessantes Instrumental-Projekt, das offenlegt, wie nah diese beiden Genres beieinanderliegen (können). Ausgehend von stets melancholischen Gitarren- oder Pianomotiven brauen sich immer wieder dunkle, bedrohliche Klangwolken zusammen, das alles aber eingehüllt in weiche, elegische Klangteppiche aus Keys und Mellotron. Dabei geht Wohlklang vor noisige Wall of Sound. Die vier Tracks (davon nur einer unter sieben Minuten) sind angenehmerweise keine Solisten-Nabelschau, wie das bei Instrumentalalben ja häufig der Fall ist. Das haben die Musiker schlicht auch gar nicht nötig. Sie erzeugen vielmehr nachhaltige sehnsüchtige, manchmal auch schwermütige Stimmungen beim Hörer.
Top-Track: Megaloceros Giganteus